Freigängerin verschwunden

Prenzlauerin fordert Katze samt Babys zurück

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Diebstahl oder falsch verstandene Tierliebe? Frauke Schmidt weiß nicht, was hinter dem rätselhaften Verschwinden ihrer Minka steckt. Sie ist zur Polizei gegangen.
Veröffentlicht:13.07.2022, 13:37
Aktualisiert:13.07.2022, 13:40

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Freigängerkatzen und ihre Jungen sorgen vielerorts für Ärger. Oft will sie niemand haben, und den Nachwuchs schon gar nicht. Bei Frauke Schmidt und ihrem Nicht-Stubentiger sieht der Fall anders aus. Die junge Frau versorgt ihre Minka regelmäßig und schaut, ob in ihrer Unterkunft in der Güstower Straße alles in Ordnung ist. Dort hat die schwarz-weiß Gefleckte nämlich in einer Halle, die Frauke Schmidt und ihr Lebensgefährte angemietet haben, ihr Lager aufgeschlagen. „Sobald wir dort unten sind, gesellt sich Minka zu uns”, erzählt die am Heideweg lebende Prenzlauerin. Deshalb hätten sie auch sofort mitbekommen, dass die Katze tragend war. Man kann sich vorstellen, wie entzückt die Besitzer reagierten, als ihnen ihr vierbeiniger Liebling die neugeborenen Kätzchen präsentierte.

+++ Mit diesem Dieb hatte der Mann nicht gerechnet +++

Doch diese sind vor kurzem mitsamt dem zahmen Muttertier verschwunden, beklagt Frauke Schmidt. Die 36-Jährige hat auch eine Vermutung, was dahinter steckt: „Wir hatten schon einmal das Problem, dass Minka von Arbeitern aus einer der Nachbarhallen einfach weggefangen und ins Tierheim gebracht wurde, weil diese der Meinung waren, dass sich niemand um sie kümmert. Dabei hatten wir in mehreren Gesprächen klargestellt, dass das unsere Katze ist, sie sich aber nicht einsperren lässt. Sie braucht ihre Freiheit.”

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Leider sei wohl nun zum zweiten Mal eingegriffen worden, diesmal auch drei der fünf Katzenbabys verschwunden. Bekannte hätten ihnen erzählt, dass die Tiere erst zum Tierarzt und dann ins Tierheim gebracht worden seien.

Finger wund telefoniert

„Doch das kann nicht stimmen. Ich habe mir die Finger wund telefoniert in den Praxen. Nirgendwo hat man Minka und die Babys gesehen.” Frauke Schmidt, die in der Qualitätssicherung bei Boryszew arbeitet,will das nicht auf sich beruhen lassen und hat deswegen in dieser Woche Anzeige wegen Diebstahl nach Paragraph 242 erstattet. „Zuvor habe ich mehrere Male das Gespräch mit dem Arbeitgeber der Kollegen, die das vermutlich waren, gesucht und darum gebeten, diesen zu erklären, dass das falsch verstandene Tierliebe ist. Erst als es darauf keine Reaktion gab, bin ich zur Polizei gegangen. Der Fall liegt jetzt bei der Kripo.”

Freiläufer muss man dulden

Freilaufende Katzen aus der Nachbarschaft müssen geduldet werden, solange die Beeinträchtigung durch sie nicht unzumutbar ist, sagt das Bürgerliche Gesetzbuch. Katzenhalter sind demnach aber für die Schäden ihres Freigängers verantwortlich und müssen daher auch dafür geradestehen. Doch Frauke Schmidt ist überzeugt, dass Minka nichts kaputt gemacht hat oder anderweitig negativ in Erscheinung getreten ist.