Schöne Tradition
Riesenansturm auf der Plantage des Weihnachtsmannes
Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Lisa Martin
Es gibt viele Rituale in der Vorweihnachtszeit. Sie gehören einfach dazu. So auch das Tannenbaumschlagen im Prenzlauer Stadtforst. „Wir haben Stammkunden, die seit vielen Jahren kommen und ihre Bäume nur noch bei uns holen wollen. Auch, weil sie sie hier nicht nur selbst aussuchen, sondern auch schlagen können“, sagt Stadtförster Jens Rackelmann. Insgesamt 116 angehende Weihnachtsbäume wurden diesmal eingenetzt und verkauft. Darunter auch drei Kiefern. Etwas ungewöhnlich vielleicht, entscheiden sich die meisten Familien doch eher für Nordmanntanne, Coloradotanne oder Blaufichte. „Ein Mann, der sich eine Kiefer aussuchte, meinte, dass es früher ja auch nur Kiefern gab“, sagt Jens Rackelmann. Er könne sich gut vorstellen, dass bei dieser Kaufentscheidung ein bisschen die Erinnerungen mit reinspielten. Schon bevor es am Sonnabendvormittag um 10 Uhr offiziell losging, standen die ersten Leute, ausgerüstet mit ihren Sägen, am Tor der Plantage.
Coloradotannen begehrt
Es waren auch längst nicht nur Uckermärker, die sich hier auf Weihnachtsbaumsuche begaben. Denn längst hat sich herumgesprochen, dass es im Stadtforst nicht nur standardmäßig Nordmanntannen gibt. „Auch die Coloradotanne ist bei vielen Leuten sehr beliebt“, weiß Rackelmann. „Vor allem wird sie wohl gemocht wegen ihrer grau-grünen, im Vergleich zur Nordmanntanne deutlich längeren, weichen und nicht pikenden Nadeln. Letztlich aber ist die Entscheidung, welcher Baum genommen wird, immer eine Geschmacksfrage.“
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Zum Tannenbaumschlagen im Stadtforst gehören jedoch nicht nur die Bäume. Auch das „Drumherum“ zieht die Besucher an. Es kommt gut an, wenn der Bürgermeister persönlich am Feuer sitzt und direkt über der Holzkohle Bratwürste grillt, City-Managerin und Hauptamtsleiterin Punsch und Glühwein – natürlich auch alkoholfrei – verkaufen und man sich ein paar Schritte weiter an der Feuerschale aufwärmen und noch einen kleinen Plausch halten kann.
Beliebter Treffpunkt
Schließlich ist das Tannenbaumschlagen ein beliebter Treffpunkt. Und auch die Jüngsten hatten abermals sichtlich ihren Spaß beim der Tannenbaumsuche. Einige Familien hatten sogar ihre Vierbeiner mitgebracht – denn den richtigen Weihnachtsbaum zu finden, ist halt Familiensache. „Ein kleines Mädchen war dabei, das sich den Baum samt Wurzeln ausbuddeln ließ und ihn zu Hause nach dem Fest wieder einpflanzen will. Wenn sie groß ist, sei auch der Baum groß genug, um als richtiger Weihnachtsbaum aufgestellt zu werden“, erzählt City-Managerin Susanne Ramm von einer besonderen kleinen Geschichte am Rande.
Im kommenden Jahr, so kündigt Jens Rackelmann an, wird wieder nachgepflanzt. Es wird also auch künftig noch genügend Bäume zur Auswahl geben.