So will Prenzlau Schlägereien eindämmen
Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Über eine Stunde nahm sich Prenzlaus Hendrik Sommer (parteilos) bei der jüngsten Online-Sprechstunde Zeit, um die Fragen der Bürger zu beantworten. Mehrere Kommentare im Chat betrafen Schmierereien an Prenzlauer Häuserwänden. Man versuche, diese zu beseitigen, so Sommer: „Es gibt Flächen, wo man offiziell sprühen kann.“ Aktuell starte die Stadt dazu eine Initiative. So soll bei einem Graffiti-Projekt die gesamte Wand gegenüber der Uckerseehalle von der Schwedter Straße bis zur Kita „Freundschaft“ gestaltet werden.
+ + + Graffiti mit klarem Wasser abspülen? Das funktioniert + + +
Bei den geplanten Straßensanierungen beginne man ab Sommer in der Steinstraße. Freyschmidt-, Winterfeldt- und Brüssower Straße kämen später an die Reihe. Der Bau des geplanten neuen Rewe werde vor 2024 wohl nicht beginnen, da der Investor bei der Planung habe nacharbeiten müssen.
Auf die Frage „Wann kommt ein neues Schiff?“ entgegnete Sommer, dass der Betreiber des Strandcafés „Balu“ ihm mitgeteilt habe, er setze alles daran, das Schiff noch im Frühsommer einsatzbereit auf den Uckersee zu bekommen.
Dann wurde es ernster. Die Aussage eines Facebook-Nutzers, dass Wohnungsunternehmen es verweigern würden, Geflüchteten eine Wohnung zu vermieten, wollte Sommer so pauschal nicht gelten lassen. Die Vermietung einer Wohnung – ob von privat oder kommunalen Unternehmen – sei an gewisse Bedingungen geknüpft. Zahlreiche Geflüchtete hätten in Prenzlau jedoch außerhalb der Einrichtungen schon eine Bleibe gefunden.
Anschließend kam das Thema Gewalt zur Sprache. Hintergrund war die Schlägerei, in die am 4. Februar in der Schwedter Straße in Prenzlau vier Männer verwickelt waren. Einer der verletzten Beteiligten musste ins Krankenhaus geflogen werden, der Uckermark Kurier berichtete.
Lesen Sie auch: Schlägerei in Prenzlau endet mit Rettungshubschrauber-Einsatz
Die Frage eines Chat-Teilnehmers „Was macht die Stadt gegen so etwas?“ beantwortete Sommer mit dem Hinweis auf die Runden und Krisengipfel, zu denen die Stadt zuletzt sachkundige Teilnehmer eingeladen hatte. Im Hauptausschuss der Stadt hatten im vergangenen November zwei Referenten von Polizei und Staatsanwaltschaft Bericht erstattet und sich den Fragen der Stadtverordneten gestellt. „Wir als Stadt geben viel Geld aus für die Citystreife, aber die kann nicht überall sein“, so Sommer. Diese habe auch nicht die Befugnisse, wie sie letztlich die Polizei habe. Gewaltopfer müssen eine Anzeige erstatten, damit die Polizei tätig werden kann, so Sommer. Er werde zudem darauf hinwirken, dass die Polizei frühzeitig präsent und sichtbar sei, um bei Festen und Veranstaltungen, bei denen Alkohol ausgeschenkt werde, Gewalttaten vorzubeugen und zu verhindern.