Bundeswehr
▶ Soldaten aus Vorpommern heil von Nato-Ostflanke zurück – große Auszeichnung
Viereck / Lesedauer: 2 min

250 Soldaten vom Bundeswehrstandort in Viereck waren seit Beginn des Kriegs in der Ukraine in Litauen stationiert. Alle sind gesund nach Hause zurück gekehrt und wurden am Donnerstagabend bei einem Appell in Pasewalk feierlich begrüßt. Für seinen Einsatz zur Verteidigung der Nato-Ostflanke wurde dem Panzergrenadierbatallion 411 aus Viereck das Fahnenband verliehen, die höchste Auszeichnung für die Leistung einer Truppe.
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Die 18- bis 60-jährigen Männer und Frauen waren die ersten Kräfte aus Vorpommern, die zum Zeitpunkt des russischen Angriffs auf die Ukraine in Litauen gewesen waren und nun von dort zurückkehrten. Litauen ist Nato-Mitglied und seit 2017 Standort eines Nato-Bataillons mit derzeit etwa 1600 Soldaten, das von der Bundeswehr angeführt wird.
Bessere Ausrüstung gefordert
Bei dem Appell wurde auch über die Ausstattung gesprochen. Die Bundeswehr brauche für ihre Einsätze in Litauen modernere Waffensysteme und Funkgeräte. Das hätten die ersten sechs Monate des Nato-Einsatzes in dem baltischen Staat gezeigt, sagte Christian Nawrat, Kommandeur der Panzergrenadierbrigade 41.
Die Annexionsbestrebungen Russlands, das vier ukrainische Gebiete zu russischem Territorium erklären will, verändere das Sicherheitsbedürfnis der Alliierten noch weiter, erklärte Nawrat. „Wir wissen immer nur begrenzt, wie das System von Putin tickt und zu welchen Entscheidungen sie kommen“. Zusammen mit Einheiten aus Norwegen, den Niederlanden, Belgien und Luxemburg haben die Panzergrenadiere Gefechtseinsätze geübt, unter anderem mit dem Schützenpanzer Marder und norwegischen Kampfpanzern. Die 250 Soldaten sind inzwischen durch eine Einheit aus Nordrhein-Westfalen ersetzt worden, 2023 werden Soldaten aus Hagenow nach Litauen fahren.
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„Für das Baltikum ist unsere Präsenz von immenser Bedeutung“, sagte die Wehrbeauftragte des Bundes, Eva Högl. Die SPD-Politikerin erinnerte daran, dass den Einsatzkräften zu Beginn im Februar sogar noch Unterwäsche in der Kälte fehlte. Seit dem grauenvollen Angriff Russlands auf die Ukraine habe sich die Wahrnehmung der Bundeswehr in Deutschland aber geändert. Landes- und Bündnisverteidigung sei für viele wieder eine Notwendigkeit geworden.
Bei dem feierlichen Appell an der ehemaligen Kürassierkaserne in Pasewalk erhielt neben den Viereckern und weiteren Verbänden der Panzergrenadierbrigade 411 auch das Fernmeldebataillon 610 aus Prenzlau das Fahnenband.
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