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Energiepolitik

Streichung der EEG-Umlage nutzt Prenzlaus Hybridkraftwerk

Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz soll ab 2023 entfallen. Eines der Zukunftsprojekte in Prenzlau dürfte davon profitieren.
Veröffentlicht:14.02.2022, 10:27

Von:
  • Sven Wierskalla
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Seit 2011 betreibt Enertrag das Hybridkraftwerk Prenzlau, das mit Windkraft, Biogas und Wasserstoff arbeitet – seinerzeit das erste Kraftwerk dieser Art weltweit. Mithilfe von aus Windkraft gewonnenem Strom wird per Elektrolyse Wasserstoff hergestellt, um so auch dann Energie aus erneuerbaren Quellen bereitstellen zu können, wenn kein Wind weht. Obwohl das uckermärkische Unternehmen seinerzeit ankündigt hatte, rasch weitere Hybridkraftwerke errichten zu wollen, ist das bis heute nicht geschehen. Neben technischen Anlaufschwierigkeiten sind dafür auch ungünstige gesetzliche Rahmenbedingungen einer der Gründe.

+++ Viel Lob für visionäre Projekte von Enertrag +++

Lange Zeit brachte das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) für ein Hybridkraftwerk Nachteile. Während es normalerweise für Windkraftanlagen, die wegen eines für die Netze zu großen Stromangebots stillstehen, Ausgleichszahlungen gibt, ist das nicht der Fall, wenn der Strom stattdessen zur Wasserstoffproduktion verwendet wird. Zweitens muss für die Wasserstoffherstellung per Elektrolyse die EEG-Umlage für den Stromverbrauch gezahlt werden. Schließlich werden bei der Stromproduktion aus Wasserstoff oder Biogas dann weitere Abgaben fällig. Erst zuletzt hat es Änderungen gegeben beziehungsweise Pläne in dieser Hinsicht. Im Ergebnis ist die Stromproduktion aus verschiedenen Quellen im Hybridkraftwerk bisher mit vielfachen staatlichen Abgaben belastet gewesen.

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Große Hoffnungen setzt Enertrag nun deshalb auf die Absicht der Bundesregierung, die EEG-Umlage zum 1. Januar 2023 zu streichen. Bereits Anfang 2022 ist die EEG-Umlage von 6,5 auf 3,723 Cent pro Kilowattstunde gesenkt worden. „Mit der Abschaffung der EEG-Umlage entfällt die wettbewerbsverzerrende Abgabe, die Sektorenkopplung bislang den Weg versperrt hat“, erklärt Enertrag-Pressesprecherin Dr. Nadine Haase. Die Nutzung von Windenergie, Wasserstoff und Biogas im Verbund dürfte so wirtschaftlich attraktiver werden, ist man bei Enertrag überzeugt.