Gute Schützen
Tagesbestwert geht auf das Konto eines 75-Jährigen
Schmölln / Lesedauer: 3 min

Claudia Marsal
Eine gelungene Premiere feierte der erste „Randowtalcup“ der Bogenschützen des Schmöllner SV. Dieses Resümee zog am Sonntag Uwe Neugebauer, verantwortlich für Pressearbeit: „Erst vor gut acht Wochen wurde die Idee geboren, dass wir uns in der Bogenlandkarte Brandenburgs nachhaltig präsentieren und ein eigenes Event auf die Beine stellen wollen. Es wurde daraufhin eine Ausschreibung erstellt, Medaillen, Urkunden und Pokal bestellt, die brandenburgischen Vereine angeschrieben und gehofft, dass mitten im Sommer zur besten Urlaubszeit ein paar Schützen den Weg in den nördlichsten Zipfel Brandenburgs finden.“
Internationales Turnier
Mit 20 Schützen aus fünf Vereinen eines dann sogar internationalen Turniers seien schließlich am Wettkampftag alle Erwartungen übertroffen worden, „die unruhigen Nächte vor der Premiere gehören somit der Geschichte an“, sagte Organisationschefin Kerstin Suckow unmittelbar vor dem ersten Pfeil begeistert.
„Nach vier Stunden und 1440 geschossenen Pfeilen der 20 aktiven Schützen reckte dann das Blankbogenteam des gastgebenden Vereines den Wanderpokal, der für Bögen ohne Visier ausgeschrieben war, stolz in den Himmel“, teilte Uwe Neugebauer der Redaktion mit: „Der Tagesbestwert aller Blankbogenschützen ging auf das Konto des Seniors Gerd Zemin (75), der stolze 530 Ringe schoss."
Polen treffsicher
Den Tagesbestwert der Schützen mit Visier verbuchte demnach der polnische Compoundschütze Jerzy Nieznanowski vom UKS DEFMAR POLICE, der tolle 623 Ringe schoss.
„Der Klub DEFMAR POLICE aus dem Norden von Szczecin war mit sechs Schützen am Start und von der Atmosphäre so beeindruckt, dass sie versprachen, 2024 mit weitaus mehr Schützen kommen zu wollen“, freute sich Uwe Neugebauer.
„Es hat Spaß gemacht, viele Helfer auf dem Platz und hinter den Kulissen haben sich engagiert. Der Termin für die zweite Auflage steht. Es wird der 3. August 2024 sein“, fasste Kerstin Suckow mit Uwe Neugebauer schließlich eine gelungene Premiere zusammen, die zweifellos nach einer Fortsetzung verlangt.

Lager beginnt
Ab Dienstag findet übrigens das traditionelle Bogen-Lager von Schmölln statt, bei dem der ortsansässige Schützenverein seine Mitglieder in einem Sommer-Camp um sich schart. Übernachtet wird vom 8. bis 11. August in großen Zelten auf der Wiese am See.
Am letzten Tag gibt es einen Abschlusskampf, ansonsten viel Training, Spiel, Spaß und gute Laune. Dass die Schmöllner im Nachwuchsbereich so erfolgreich sind, kommt nicht von ungefähr. Sie achten darauf, dass die Mitgliedsbeiträge sozialverträglich gehalten werden. Selbst beim Sommer-Camp müssen die Knirpse lediglich einen Obolus für die Vollverpflegung zahlen. Das funktioniert nur durch ganz viel Ehrenamt.
Immer freitags schultern die Vereinsmitglieder übrigens Pfeil und Bogen. Dann steuert das Gros der 67 Kinder, Frauen und Männer den Sportplatz hinter der ehemaligen Schule an. Der Zuspruch sei groß, freut sich Chefin Kerstin Suckow. Erst beim letzten Mal haben sich wieder zwei Neue angemeldet. Der Jüngste ist aktuell sieben Jahre alt, der Älteste 77. Auch Letzterer kommt noch regelmäßig zum Training und zu den Ausscheiden angereist. Dass die Mannschaft ein einheitliches Aussehen hat, ist der Sparkasse Uckermark zu verdanken.
Neue T-Shirts
Die Bank ermöglichte kürzlich über eine Sponsorenvereinbarung die Anschaffung von neuen T-Shirts. Der Verein ist regelmäßig bei Kreis- und Landesmeisterschaften vertreten, sogar einen Titel als Deutscher Meister haben die Schmöllner schon errungen.
Hauptsächlich gehe es aber um die sinnvolle Freizeitbeschäftigung und das schöne Miteinander, betonte die Vorsitzende im Gespräch mit dem Uckermark Kurier. Geld in die Kasse spülen vor allem in den warmen Monaten die vielen Dorffeste, bei denen der Verein mit einem mobilen Schießstand vertreten ist. Die dortigen Einnahmen werden für die Anschaffung von Trainingsgerät verwandt. Die Holzbögen beispielsweise bekommen die Vereinsmitglieder gestellt. Nur wer extravagantere Sachen möchte, muss diese selbst bezahlen.