Runder Tisch

Templiner diskutieren Legalisierung von Cannabis

Templin / Lesedauer: 1 min

Rauschmittelkonsum zu verbieten bringt Jugendliche nicht dazu, die Finger davon zu lassen. Deshalb will die Stadt andere Wege gehen.
Veröffentlicht:10.11.2017, 07:00

Von:
  • Michaela Kumkar
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In Templin wird es einen Runden Tisch über den Umgang mit Cannabis geben. Im Frühjahr 2018 soll er seine Arbeit aufnehmen, informierte Tamara Gericke, Teamleiterin für offene Kinder- und Jugendarbeit. Die Initiative kommt von der Stadtverwaltung. Fachleute aus verschiedenen Bereichen sollen sich Gedanken darüber machen, wie man Kinder und Jugendliche vorm Missbrauch von Cannabisprodukten durch wirkungsvolle Präventionsarbeit schützen kann. Denn Rauschmittel- und Drogenkonsum bei Heranwachsenden sei auch in Templin Thema, so Tamara Gericke.

Zusagen für den Runden Tisch gebe es bereits von Vertretern der Suchtberatungsstelle, des Jugendamtes sowie des Gesundheitsamtes des Landkreises, vom Sana Krankenhaus Templin sowie einem Apotheker. Unterstützung habe auch das Staatliche Schulamt in Frankfurt/Oder signalisiert, sagte Tamara Gericke. Auch Schulsozialarbeiter und Schülersprecher sollen eingeladen werden.

Modellversuch vorgeschlagen

Bereits im April hatte das Thema in Templin öffentlich eine Rolle gespielt. Ein Templiner hatte der Stadtverwaltung in einer Petition vorgeschlagen, einen wissenschaftlich begleiteten Modellversuch zu starten: In der Stadt sollte eine Anlaufstelle zur legalen Abgabe von Cannabis als Genussmittel und zur medizinischen Nutzung geschaffen werden. Die Reaktionen von Stadtverordneten darauf reichten von Ablehnung bis hin zu der Meinung, nach dem Vorstoß zumindest eine breite gesellschaftliche Diskussion über das Thema zu führen. Der Templiner hatte die Petition zurückgezogen.