Landschaftspflege

Templiner Schüler halten Schaugarten in Schuss

Templin / Lesedauer: 3 min

330 Apfel- und 70 Birnbäume stehen an der Kurmeile in Templin. Damit sie gut gedeihen, ist ein gewisses Maß an Pflege nötig.
Veröffentlicht:26.06.2022, 10:37

Von:
  • Michaela Kumkar
Artikel teilen:

Im Sortenschaugarten an der Templiner Kurmeile wird gearbeitet: Das Drahtgeflecht, das die Obstbäume vor Verbiss von Wildtieren und Schafen schützen soll, wurde an einer Seite geöffnet. Das ist auch nötig, denn manche der Eichenpfosten, an denen es befestigt ist, haben ihren Zenit sozusagen schon überschritten. Einige sind so morsch, dass sie ausgewechselt werden müssen. Andere werden gekürzt und wieder in den Boden gebracht. Keine leichte Arbeit, vor allem bei hochsommerlichen Temperaturen.

Mehr lesen: Wie Obstbäume gut gedeihen

„Ohne Schutz vor der Sonne geht da nix“, sagt Robert Formum. Er ist einer von insgesamt 68 Zehntklässlern der Oberschule Templin, die sich darum kümmern. Vor Ort sind auch die Lehrer Henry Albath, Oliver Fröhlich und Frank Skibba. Um die Anleitung der Schüler kümmern sich darüber hinaus der Röddeliner Thomas Brommer und Ulrike Conrad, die gerade ein Praktikum beim NABU absolviert. Zum Team von Robert gehören Julius Bott und Tim Reefschläger. Insgesamt zwei Wochen sind die Zehntklässler im Schaugarten im Einsatz. Sie wechseln nicht nur Pfähle aus beziehungsweise bringen sie auf Vordermann, sondern helfen auch beim Kalken der Stämme und haben Pferdemist auf den Baumscheiben verteilt.

Lesen Sie auch: Neue Holzskulpturen in Templin

Alles Dinge, die nötig sind, damit die Bäume gut mit den sich verändernden Witterungsverhältnissen klarkommen, sagt Thomas Volpers. Er ist Geschäftsführer des NABU Regionalverbandes e. V., der sich um die Pflege auf dem Areal kümmert beziehungsweise sie koordiniert. Die dafür notwendigen Maßnahmen werden durch Patenschaften finanziert, die Menschen über einzelne Bäume übernehmen. „Bäume und Flächen gehören der Stadt, die mit uns einen Kooperationsvertrag hat“, erklärte Thomas Volpers. Auf dem Gelände wachsen 109 verschiedene Apfelsorten an 330 Bäumen. Hinzu kommen 70 Birnbäume. Das Projekt dient auch dem Erhalt alter Sorten. Wer durch den Garten spaziert, der wird so klangvolle Namen wie beispielsweise Gewürzluikenapfel, Königlicher Kurstiel oder Schieblers Taubenapfel auf Hinweistafeln entdecken. Finanziert wurde der Sortenschaugarten in den Jahren 2005 bis 2007 mit Fördermitteln aus dem Leader+-Programm im Auftrag der Stadt Templin und mit Unterstützung des Naturparks Uckermärkische Seen.

Interessant ebenso: Naturpark startet Kuchenwettbewerb

Neben der Oberschule der Stadt gehört auch das Templiner Gymnasium zu den Partnern, wenn es um solche landschaftspflegerischen Maßnahmen geht. „Für uns als NABU bedeutet diese Zusammenarbeit eine sehr wichtige Unterstützung“, macht Thomas Volpers deutlich. Man entlohne den Einsatz mit jeweils 600  Euro, die an die Fördervereine der Schulen gehen. „Das Geld wird für die Schulen verwendet.“ Am Obst, das an den Bäumen reift, kann sich in kleinen Mengen die Allgemeinheit bedienen. „Natürlich gilt das auch für die Baumpaten“, so Thomas Volpers. Wenn es besonders viel zu ernten gibt, so wie im vergangenen Jahr, dann organisiere man auch eine Mostaktion. „Jeder Baumpate bekommt dann eine Flasche Apfelsaft geschenkt.“

Vor ihrem Arbeitseinsatz hatten Tim, Julius und Robert den Schaugarten an der Kurmeile und was es damit auf sich hat, nicht unbedingt auf dem Schirm. Das ist jetzt anders. „Wenn man hier vorbeikommt, erinnert man sich bestimmt daran“, so Tim. Etwas Gutes für die Stadt getan zu haben, das sei schon eine besondere Sache, findet Julius.