Kirchenkreis verstärkt

Theologe macht seinen Doktor über Vampire

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Manuel Stübeckes Vita ist bereits lang und eindrucksvoll. Aktuell arbeitet der 34–Jährige in der Uckermark. Im Herbst geht es zurück in die alte Heimat.
Veröffentlicht:03.04.2023, 13:06

Von:
  • Author ImageClaudia Marsal
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Der Theologe Manuel Stübecke leistet zurzeit seinen kirchlichen Vorbereitungsdienst in der Uckermark ab. Seit März ist er in Schönfeld bei Brüssow tätig. Momentan steckt der 34–Jährige mitten in den Vorbereitungen für die Osterandachten. Karfreitag geht es los. Sein Prüfungsgottesdienst findet am 14. Mai in Göritz statt. In Prenzlau dürfte der in Stettin lebende junge Mann vielen bereits durch seine Arbeit am Gymnasium bekannt sein. Religionsunterricht gehört nämlich zum Vikariat dazu. In Tantow bei Schwedt hat er ebenfalls ein halbes Jahr als Lehrer für Deutsch, Geschichte und Religion gewirkt. Sein Vikariat geht noch bis zum 31. Oktober. Dann kehrt der gebürtige Westfale zurück in die alten Bundesländer.

Verkürztes Vikariat

Dem Uckermark Kurier erklärte der Gast, dass er von der Evangelisch–Lutherischen–Landeskirche Schaumburg–Lippe im Rahmen dieser Ausbildung im Gebiet der Evangelischen Kirche Berlin–Brandenburg–Schlesische Oberlausitz eingesetzt worden sei. „Es handelt sich dabei um ein verkürztes Vikariat, da ich bereits vorher mit pfarramtsnahen Tätigkeiten im Kirchenkreis Uckermark beschäftigt war“, so der studierte Kulturwissenschaftler. In Siebenbürgen (Rumänien) hat Manuel Stübecke übrigens schon als Referent für Presse– und Öffentlichkeitsarbeit der dortigen Evangelischen Akademie gearbeitet. „Parallel war ich als Journalist beschäftigt. Ebenfalls habe ich mit meiner Kenntnis im Medienbereich angehende Verkäufer und Kaufleute in berufsrelevanten Fächern unterrichtet, beispielsweise als Dozent für namhafte Träger im Bildungsbereich , u.a. für die DEKRA Akademie.“

Dokumentarfilm gedreht

Vor seinem ersten Studium hat er im Filmbereich gearbeitet. Mit Förderungen der Evangelischen Kirche von Westfalen, des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales, dem Haus des Deutschen Ostens in München und Instituts für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München entstand dabei der Dokumentarfilm „Erinnerungen und Entwicklungen in Siebenbürgen“, der 2019 seine Premiere feiern konnte. Studiert hatte der Gastvikar zunächst Osteuropäische Geschichte und Fachjournalistik Geschichte an der Justus–Liebig–Universität in Gießen.

Das waren zwei Hauptfächer, woraus im Verlauf des Studiums ein Hauptfach sowie zwei Nebenfächer wurden: Osteuropäische Geschichte und Evangelische Theologie sowie Pädagogik.

In Hermannstadt studiert

Es folgte ein Gastsemester in den Fächern Theologie und Pädagogik an der Lucian–Blaga–Universität Hermannstadt/Sibiu, wo er blieb und den Master „Deutsche Sprache und Literatur“ anschloss. Es folgte an der Universität Greifswald sowie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal ein Abschluss (2022) im Master of theological Studies. „In der Abschlussarbeit habe ich mich mit den kirchlichen Auseinandersetzungen mit den sogenannten 'Jugendreligionen' vorwiegend in den 1970er– und 1980er–Jahren befasst. Seit 2019 promoviere ich nebenberuflich zum Thema Vampirvorstellungen und religiöser Diskurs — theologische und literarische Vampirdeutungen zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert.“

„Derzeit schließe ich zudem bei Prof. Dr. Marco Frenschkowski (Ev. Theologie an der Uni Leipzig) mein Promotionsvorhaben zu den historischen kirchlichen Auseinandersetzungen mit dem Vampirglauben ab.“ Dass Manuel Stübecke neben all der akademischen Arbeit noch Zeit für die Vorbereitungen von Gottesdiensten und weiterem in der Uckermark bleibt, ist mehr als erstaunlich. Aber die Kirchenmitglieder bescheinigen ihm eine exzellente Arbeit. Er ist bereits hoch angesehen im Pfarrsprengel, verlautete von dort.