Zweirad-Liebe

Traum von eigener Schrauberbude in Potzlow erfüllt

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Schon als Kind bastelte Thomas Gebauer am liebsten an Mopeds rum. Jetzt hat er eine Firma und die ganz unbescheiden „Best Garage of Motorcycles“ genannt.
Veröffentlicht:06.11.2021, 17:30
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Von:
  • Author ImageClaudia Marsal
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Thomas Gebauer war noch keine sieben Jahre alt, als er mit seinem Opa zum ersten Mal an einem Moped herum bastelte. Wenig später durfte der Knirps auf dem Hof dann schon seine ersten Runden drehen. An den Sperber des Großvaters erinnert sich der heute 34-Jährige noch genau. Ebenso wie an jede Simson und Schwalbe, die in den Folgejahren durch seine Hände ging. „Meist war irgendwas kaputt an den Dingern, aber ich habe so lange gefummelt, bis sie wieder liefen und dabei jede Menge Lehrgeld gezahlt“, setzt der Potzlower lachend hinzu. Schon damals war ihm klar, dass er mal seine eigene Schrauber-Bude haben würde. Auch wenn der Weg dahin nicht ganz so geradlinig lief wie geplant, blieb der Uckermärker dem Zweirad verbunden.

Das eigene Business

Zunächst lernte der Hobby-Bastler zwar Konstruktionstechniker in einem Metallbaubetrieb. Und dem schlossen sich weitere Jahre im Angestelltenverhältnis in einem Motcross-Shop an. „Aber auch wenn es mir dort gut gefiel, verlor ich meinen großen Traum vom eigenen Business nie aus den Augen“, resümiert Thomas Gebauer im Interview mit dem Uckermark Kurier. Irgendwann würde sich eine Gelegenheit bieten, da war er sicher.

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Als sich wenig später die Chance bot, gleich neben seiner Mietwohnung zwei Garagen zu kaufen, schlug der Existenzgründer in spe zu. Er stellte dort nicht nur seine Indian Scout und seine Kawasaki KX unter, sondern richtete gleich eine Werkstatt mit Verkauf ein. Diese Existenzgründung jährt sich 2021 nun schon zum fünften Mal. Und Thomas Gebauer sagt immer noch: „Ich habe alles richtig gemacht.“ Auch wenn ihm durch die coronabedingte Schließung der Motocross-Strecken viel Geschäft durch die Lappen ging, habe er die Krise ganz gut gemeistert, ist der Schrauber sicher. „Erst habe ich von meinen wenigen Rücklagen gelebt. Später dann kamen schon wieder die ersten Kunden – in der Hoffnung, dass das Fahrverbot bald fällt.“

Teile- und Zubehörhandel

Mittlerweile hat sich die Lage normalisiert. Motorradfahren habe durch die Krise sogar einen Boom erfahren, ist Thomas Gebauer überzeugt. Sowohl beim Reparieren als auch im Teile- und Zubehörhandel hat der junge Mann aktuell jede Menge zu tun. „Aber langsam macht sich bemerkbar, dass es auch in dieser Branche Lieferschwierigkeiten gibt und die Preise angezogen haben. Gott sei dank hatte ich vorsorglich viel geordert, sodass mein Lager gut gefüllt ist.“

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Aufgrund der positiven Entwicklung hat sich der Solo-Selbstständige nun entschieden, den Schritt in die Kreisstadt zu wagen. Der Unternehmer sucht aktuell eine Halle, in welche seine „Best Garage of Motorcycles“ umziehen kann. Ihm schweben so 200 Quadratmeter vor, sodass auch noch Platz für ein Ladengeschäft ist: „Ich habe viele Stammkunden, die wegen meiner Spezialisierung auf US-Marken und das Cross-Geschäft sogar aus Mecklenburg-Vorpommern kommen. Denen blieben dann künftig die Fahrt auf mein Dorf erspart.“ Sollte seine kleine Firma in Prenzlau Fuß fassen, könnte er sich auch den privaten Umzug in die Stadt vorstellen, erklärt Thomas Gebauer weiter. Nächstes Ziel ist dann der Meistertitel. „Ich lasse gerade prüfen, inwieweit mir meine Berufserfahrung anerkannt wird. Sollte die nicht reichen, setze ich mich nochmal auf die Schulbank für die Meisterschule. Wenn schon, denn schon.“