Beratungsangebot
Uckermärker nehmen digitalen Service gut an
Uckermark / Lesedauer: 3 min

Michaela Kumkar
Seit knapp fünf Monaten gibt es den digitalen Bürgerservice LISA. In Templin, Lychen, Gartz, Gramzow und Angermünde haben Uckermärker die Möglichkeit, wohnortnah Angebote und Beratungen aus den Bereichen Sozialhilfe, Wohngeld, Pflege und Krankenkassenthemen in Anspruch zu nehmen oder auch Anträge zu stellen, ein Kooperationsprojekt des Landkreises Uckermark und der AOK Nordost.
Eintritt wird durch Sensor registriert
Und so funktioniert das Ganze: Bürger können in der schallgedämmten Kabine, ausgestattet mit Monitor, Touch-Display und Unterschriften-Pad sowie einem Schleifenverstärker für Hörgeräteträger mit der Verwaltung und anderen Dienstleistern der Daseinsfürsorge im Videochat direkt in Kontakt treten. Sie haben so die Möglichkeit, ihre Anliegen zu besprechen, Anträge zu stellen, Unterlagen kopieren zu lassen und digital ihre Unterschrift zu leisten. Den Eintritt in das digitale Bürgerbüro registriert ein Sensor. Besuchern werden auf einem Bildschirm automatisch Mitarbeiter des LISA-Teams live zugeschaltet. Diese leiten sie dann je nach Anliegen an den zuständigen Berater weiter. Finanziert wird das durch den Landkreis Uckermark — der Kreistag hatte dafür rund 350.000 Euro bewilligt. Das Land Brandenburg gab zehn Prozent Fördermittel zu dem Projekt dazu, der Uckermark Kurier berichtete.
Erste Erhebungen zur Nutzung liegen vor
„Technische Vorbildung und Kenntnisse im Umgang mit Smartphone und Computer sind nicht nötig, um dieses Angebot in Anspruch nehmen zu können“, so Marko Ullrich. Er ist Sozialamtsleiter beim Landkreis Uckermark. Seiner Einschätzung nach ist der digitale Bürgerservice gut angelaufen, „wenn man bedenkt, dass es ihn erst seit so kurzer Zeit gibt“, sagte er auf Nachfrage. Geöffnet haben die Standorte montags von 8.30 bis 11.30 Uhr, dienstags von 8.30 bis 11.30 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr sowie mittwochs und donnerstags nach Vereinbarung. „Erste Erhebungen für alle fünf Standorte haben ergeben, dass während dieser Öffnungszeiten im Durchschnitt vier Bürger von diesem Service Gebrauch machen. Besonders frequentiert wird der Wohngeldbereich.“ Für den Start bewertet der Sozialamtsleiter diese Entwicklung positiv, spricht aber gleichzeitig davon, dass das Ganze ausbaufähig sei. Das bedeute für die beteiligten Partner, noch viel mehr in die Öffentlichkeit zu gehen, um das Angebot bekannter zu machen.
Auf Ergebnisse reagieren
Im Kreistag habe man angekündigt, nach Ablauf eines Jahres konkrete Zahlen vorzulegen. Geprüft werden soll in der Evaluation unter anderem auch, welche Angebote von wem besonders genutzt werden, wo das Interesse eventuell geringer ist. „Darauf werden wir dann reagieren“, informierte Marko Ullrich. Denn perspektivisch soll das Angebot auf andere Ämter und Dienstleister erweitert werden.
Möglichkeiten beeindrucken Kreisseniorenbeirat
Um vorzuführen, dass dieser niedrigschwellige digitale Service auch und gerade für ältere Menschen geeignet ist, die technisch manchmal weniger versiert sind, hatten Landrätin Karina Dörk (CDU) und Marko Ulrich die Mitglieder des Kreisseniorenbeirates zu einer Präsentation in die Geschäftsstelle Gramzow der Sparkasse eingeladen. Dort befindet sich der digitale Bürgerservice. „Die Anwesenden zeigten sich beeindruckt von den Möglichkeiten und wollen in ihren Wohnorten für dieses Angebot werben“, so Ramona Fischer, Pressesprecherin des Landkreises.