Humanitäre Hilfe

Uckermärker Hilfsaktionen für Flüchtlinge aus Ukraine gestartet

Prenzau / Lesedauer: 3 min

Das Schicksal der vom Krieg gebeutelten Menschen lässt die Uckermärker nicht kalt. Viele wollen helfen. Die Stadt Prenzlau stellt 40.000 Euro bereit.
Veröffentlicht:28.02.2022, 17:25
Aktualisiert:01.03.2022, 10:32

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In der Uckermark sind vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine zahlreiche Unterstützungsaktionen gestartet. „Die Hilfsbereitschaft ist riesengroß“, zeigte sich Prenzlaus Bürgermeister Hendrik Sommer beeindruckt. Er informierte darüber, dass Sachspenden in dieser Woche bis Freitag jeweils von 13 bis 17 Uhr in der Begegnungsstätte „Diester“, Diesterwegstraße 6, entgegengenommen werden. Etliche Freiwillige haben sich gemeldet, um die Spenden zu sortieren und für den Transport nach Polen vorzubereiten. Benötigt werden Schlafsäcke, dicke Winter- oder auch Thermodecken, Windeln, Verbandssachen, Bandagen, leicht transportierbare und zubereitbare Kindernahrung wie Milchpulver und Baby-Gläschen, aufgeladene Powerbanks, Kabel und Ladegeräte, Mobiltelefone, Thermobecher, Babyflaschen sowie Sauger für Babys, Feuchttücher, Wärmepflaster für Babys, Toilettenpapier in Großpackungen, Schmerzmittel, Kochsalzlösung, Scheren, Masken und Desinfektionsmittel.

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Kleiderspenden werden im Rahmen der aktuellen Spendenaktion nicht benötigt. „Wir rechnen jedoch schon bald mit der Aufnahme geflüchteter Menschen aus der Ukraine. Dann wird mit Sicherheit auch Kleidung gebraucht“, so Sommer.

Die Bürgerstiftung Barnim Uckermark hat eine Hilfe-Hotline eingerichtet. Der Anschluss 03984 9389010 ist täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr besetzt. Per E-Mail kann man sich unter [email protected] melden. Menschen, die Fragen zur Hilfsaktion haben, oder Freiwillige zur Unterstützung der Aktion erhalten dort alle notwendigen Informationen.

Ebenfalls können sich Uckermärker, die Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung stellen wollen, an die Bürgerstiftung wenden. „Bereits am Wochenende gab es mehrere Menschen, die mich anriefen und signalisierten, dass sie Ferienunterkünfte für Geflüchtete bereitstellen würden“, berichtete Hendrik Sommer.

Gleichzeitig ist der Bürgermeister im Gespräch mit den Wohnungsunternehmen, um Unterkünfte bereitstellen zu können. Sommer verweist darauf, dass in diesem Zuge perspektivisch Bedarf an Mobiliar bestehen wird. Aus Kapazitätsgründen können Möbel jetzt noch nicht angenommen werden. „Jedoch ist es hilfreich, entsprechende Angebote vorliegen zu haben, um dann kurzfristig handeln zu können.“ Die Stadt, so Sommer, stelle darüber hinaus 40.000 Euro für weitere Aufwendungen zur Verfügung.

+++ MV organisiert Hilfe für Flüchtlinge aus der Ukraine +++

Der Brüssower Pastor Matthias Gienke sammelt ebenfalls Spenden für die Flüchtlinge aus der Ukraine. Benötigte Sachen wie Hygieneartikel, Verbandsmaterial, trockene Lebensmittel, Konserven und Babyartikel sowie Windeln können auch heute von 9 bis 15 Uhr im Alten Pfarrhaus in Brüssow abgeben werden. Von dort werden sie am Mittwoch mit mehreren Autos und freiwilligen Helfern nach Stettin gefahren. Die Hilfsbereitschaft überrollte den Pastor nahezu. „Das Telefon steht nicht mehr still, jeder möchte spenden“, erzählte er. Er plant am 12. März eine weitere Fahrt nach Stettin und steht für Nachfragen unter 0160 93888819 bereit.

In Angermünde und Pinnow können Sachspenden bei der MAQT e.V. abgegeben werden. Dem Bürgermeister Frederik Bewer sei es besonders wichtig, dass die Menschen auch die Möglichkeit haben, Sachspenden direkt im Rathaus abzugeben. Das sei ab Dienstag, dem 1. März, möglich. Montag, Donnerstag und Freitag wäre die Annahmestelle von 10 Uhr bis 16 Uhr, Dienstag und Mittwoch von 10 bis 20 Uhr besetzt. Benötigt werden auch hier die bereits aufgezählten Sachspenden, sowie Taschenlampen, Batterien, Handtücher und Kleidung. Für den schnellen Weitertransport wäre die Abgabe in Kisten oder Reisetaschen hilfreich, so die Angermünder Stadtverwaltung. Geldspenden könnten über das Spendenkonto der Stadt unter dem Stichwort „Spenden Ukraine“ eingezahlt werden. Der erste Spendentransport ginge bereits am 3. März nach Stettin.