Familie von Stülpnagel

Uckermärkische Familie bereitet Jubiläum vor

Lindhorst / Lesedauer: 3 min

In anderthalb Jahren soll im Dominikanerkloster Prenzlau eine Ausstellung zur 700jährigen Geschichte der Familie von Stülpnagel eröffnet werden.
Veröffentlicht:14.11.2019, 14:12

Von:
  • Mathias Scherfling
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Friedrich Wilhelm von Stülpnagel ist Architekt und lebt in Schleswig-Holstein. Dennoch sagt er, er sei ein Uckermärker. Das habe mit der langen Geschichte seiner Familie in der Uckermark zu tun. Damit hat er recht, wurde diese doch erstmals im Jahre 1321 urkundlich erwähnt. Mit Stammsitzen in Lindhorst, Lübbenow, Taschenberg und Grünberg bei Brüssow. Derzeit bereitet die Familie eine Ausstellung vor, die in knapp anderthalb Jahren im Dominikanerkloster Prenzlau eröffnet werden soll. Darin soll das Leben der Familie historisch betrachtet werden. Das Motto ist „Nägel mit Köpfen – von der Uckermark in die Welt”.

700 Jahre gelebte Geschichte

„Theoretisch hat jede Familie eine lange Geschichte. Nur lässt sich diese in der Regel nur ein bis zwei Generationen zurück verfolgen. Bei adeligen Familien liegt das anders. Hier gibt es Aufzeichnungen und historische Dokumente, die weit in die Geschichte zurück reichen. Und genau diese wollen wir mit dieser Ausstellung verwerten und einordnen”, meint der Architekt. Diese soll von Mai bis Oktober 2021 im Dominkanerkloster Prenzlau gezeigt werden. Im selben Zeitraum sind auch verschiedene Veranstaltungen geplant. Wie zum Beispiel Diskussionen zu Themen wie „Krieg und Nachkriegszeit”, „20. Juli 1944”, „Widerstand gegen Hitler” oder „Rechtsprechung früher und heute”, vorstellen. Die Themen den zweiten Weltkrieg betreffend kommen nicht von ungefähr, entstammt der Familie doch auch General Carl Heinrich von Stülpnagel, der dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus angehörte und dem Attentat vom 20. Juli 1944 zu Opfer fiel.

Interaktive Ausstellung

Für die Ausstellung sind folgende Themen angedacht. So zum Beispiel „Männerbilder”. Diese könnten in die Bereiche Landwirtschaft, Militär, Politik und Wissenschaft aufgeteilt werden. Dem gegenüber stehen „Frauenbilder”. Die Unterschiede der Rolle der Frau zwischen vergangenen Zeiten und der Gegenwart sind hier interessant. Auch das soziale Engagement spielt eine Rolle. „Für alle Bereiche wollen wir Beispiele finden, die interessant sind und die Besucher begeistern”, erläutert der Architekt seine Intention. Hier verfolge er die Idee eines Schrankes, bei dem man die einzelnen Schubladen aufziehen könne. Darin fänden sich dann konkretere Informationen zu bestimmten Themen. „So hat zum Beispiel Friedrich von Stülpnagel bei der Olympiade in Berlin 1936 in der 4x100 Meter-Staffel eine Bronzemedaille gewonnen. Das steht draußen auf der Schublade drauf. Wenn man sie aufzieht, erfährt man mit wem er gelaufen ist und noch weitere Informationen zu dieser Olympiade und der Zeit in der sie stattfand”, erklärt Friedrich-Wilhelm von Stülpnagel.

Kinder einbeziehen

Auch habe man in der Vorbereitungsgruppe den Plan entwickelt, beispielsweise den Stammbaum an die Decke zu hängen. „Von einzelnen Familienmitgliedern werden dann Fäden zu einem Schaukasten gezogen, in dem man etwas über das Leben dieser Person erfahren kann. Dazu noch einen kleinen Abriss über die jeweilige Zeit”, begeistert sich der Architekt. Selbst Kinder sollen dabei mit einbezogen werden. Sie könnten beispielsweise selbst ein Wappen entwickeln. Dr. Stephan Diller, Leiter des Dominikanerklosters Prenzlau, freut sich über das Engagement der Familie. „Es ist schon etwas besonderes, wenn eine Familie gemeinsam als Kurator für eine Ausstellung auftritt. Es dürfte eine interessante Ausstellung werden.”