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Besetzung geglückt

Ukrainerin bekommt Hauptrolle in der „Uckeroper”

Prenzlau / Lesedauer: 3 min

Nach dem erfolgreichen Vorsingen stehen jetzt die ersten Namen der Mitwirkenden fest. Gesucht werden allerdings noch mutige Frauen und Männer für den Chor.
Veröffentlicht:14.12.2022, 06:00

Von:
  • Claudia Marsal
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An zwei Wochenenden hat die „Uckeroper” ein großes Vorsingen für die aktuelle Produktion „Judith“ von Mozart/Hebbel an ihrem Standort Angermünde sowie in Berlin veranstaltet. Dabei hatten sich rund 30 Sänger für die attraktiven Mozartpartien vorgestellt, von denen nun insgesamt vier für die Proben und Aufführungen im Sommer 2023 verpflichtet werden konnten. „Wir waren sowohl von dem enormen Interesse als auch der sehr hohen Qualität der Sänger überrascht“, sagte Birgitta Rydholm vom Leitungsteam der „Uckeroper” zu Wochenbeginn vor der Presse. Vorausgegangen waren eine Ausschreibung auf einem bundesweiten Theaterportal und zahlreiche Bewerbungen. Anhand von Ton- und Videoaufnahmen wurden die Kandidaten für das Vorsingen vorausgewählt, wo sie sich mit jeweils zwei Arien – einer Arie aus „Judith“ und einem frei gewählten Stück – vorstellten. Dabei kamen die Bewerber aus allen Teilen der Republik und auch aus dem Ausland. Als Korrepetitoren standen der „Uckeroper” Holger Schella und Julian Lentz zur Verfügung, welche auch die musikalischen und szenischen Proben der Produktion begleiten werden. Nun steht auch fest, wer die Hauptrolle der „Judith“ bekommt.

Stimmliche Qualitäten

Es ist Anna Vishnevska. „Besonders freuen wir uns, für die Hauptpartie diese ukrainischstämmige Sängerin gewonnen zu haben. Die in Hamburg lebende Mezzosopranistin hat bereits durch ihre Tonaufnahmen unser lebhaftes Interesse geweckt. Als wir Anna Vishnevska zum ersten Mal live erleben konnten, waren wir sofort von ihren stimmlichen und schauspielerischen Qualitäten überzeugt“, sagt Holger Müller-Brandes, Regisseur.

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Die Partie der „Judith“ steht in Mozarts musikdramatischem Schaffen einzigartig da – es handelt sich um die einzige Hauptrolle, die der Komponist für eine Altstimme geschrieben hat. Dazu kommt die schauspielerische Herausforderung: Mutig geht sie allein auf den Widersacher Holofernes zu, den sie mit ihrer erotischen Ausstrahlung betört und in einer Liebesnacht enthauptet.

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Zufall sei es gewesen, dass die Partie der Amital ebenfalls mit einer Ukrainerin, Irina Prodan, besetzt werden konnte, die mit ihrer dramatischen Gestaltungskraft und ihren brillanten Koloraturen überzeugt hat, hieß es weiter. Mit Lea Kohnen als Carmi und Kento Uchiyama als Achior werden zwei vielversprechende junge Talente, die aktuell ihr Gesangsstudium abschließen, in der „Uckeroper” auf der Bühne stehen. Birgitta Rydholm, die dem Publikum in der Uckermark durch zahlreiche Konzerte und Liederabende bekannt ist, wird in der Partie der Cabri zu sehen sein – als eine aufbegehrende „Stimme des Volkes“. Für die höchst anspruchsvolle Tenorpartie des Ozia wird noch ein weiterer Vorsingetermin anberaumt. Die Besetzung der Schauspielrolle des Holofernes wird in Kooperation mit den Uckermärkischen Bühnen Schwedt vorgenommen.

Opernchor besetzt

Gesucht werden nun noch engagierte Chorsänger. Zum ersten Mal wird in einer Produktion der „Uckeroper” nämlich ein Opernchor mitwirken. Das 20-köpfige Ensemble besteht aus fünf Sängern in jeder Stimmgruppe und ist mit engagierten Laienchoristen besetzt. Am 29. November trafen sich bereits rund zwei Drittel der erforderlichen Choristen im Haus Uckermark zu einem ersten Kennenlernen mit dem Team der „Uckeroper” zusammen. Alle reagierten sehr gespannt auf das Regiekonzept von Holger Müller-Brandes, das den Chor im ersten Teil eine höchst aktive szenische Rolle zuweist. Der Höhepunkt des Abends war eine erste musikalische Probe mit Jürgen Bischof, der das Ensemble als Chordirigent leiten wird. Alle Beteiligten fassten sofort Vertrauen zueinander und freuten sich über den ersten schönen Zusammenklang beim Probestück „Ave verum corpus“ von Mozart. Wer Lust hat, beim Opernchor von „Judith“ dabeizusein und über Chorerfahrung verfügt, meldet sich bitte bei Beate Schwigon unter: [email protected]