Streitlustige Teenies
Urlaub mit der bösen Mutter
Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Claudia Marsal
Urlaub mit den Eltern – als Teenie gab es nichts Schlimmeres für mich. Gemeinsam mit den Oldies und der Schwester an die Ostsee oder in die Sächsische Schweiz fahren, schon der Gedanke daran machte mich als 14-Jährige wild. Noch heute tue ich Abbitte für alle Familien-Trips, die „dank“ meiner schlechten Laune zum Fiasko wurden. An allem hatte ich was auszusetzen: zu warm, zu kalt, zu weit weg, zu dicht dran. Wer Kinder in dem Alter hat, wird das Drama kennen. Doch die Strafe dafür ereilte mich verdienterweise Jahre später selbst. Dann war ich die böse Mutter, die sich erdreistete, in den Ferien ein Hotel zu buchen und die Teenies aus ihren bequemen Zuhause-Höhlen zu entführen.
Drama um nicht gekauftes Eis
Ach, was habe ich für Kämpfe führen müssen. Meistens war die Stimmung schon kurz nach der Abfahrt so schlecht, dass ich am liebsten wieder umgedreht wäre. Doch auch das liegt jetzt in der Vergangenheit.
Und wenn wir heute daheim über unsere Reisen sprechen, fallen uns komischerweise nur die schönen Sachen ein. Vergessen das Drama um ein nicht gekauftes Eis am Gardasee, ein verloren gegangenes Buch in London oder das weltschlechteste Motel-Frühstück in Paris. Wir blicken zurück und sehen nur eitel Sonnenschein. Und frage ich heute in die Runde, wer mich auf meiner nächsten Tour begleiten will, gehen die Hände sofort in die Höhe. Deshalb an dieser Stelle ein aufmunterndes Wort an alle Eltern, die zurzeit durch die Teenie-Hölle gehen: Halten Sie durch. Es wird besser, wenn die Phase zu Ende ist. Und wenn nicht, dann war es vermutlich noch nicht das Ende. In diesem Sinne: Wir sehen uns im nächsten Mai alle in Südtirol.
Welche Erfahrungen haben Sie, liebe Leser, mit solchen Urlauben gemacht? Schreiben Sie uns mal Ihre Erlebnisse!