Demonstration
Veranstalter sehen Zeichen auf „Rot“
Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Mathias Scherfling
Die Veranstaltungsbranche ist einer der Wirtschaftszweige, die extrem unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu leiden haben. Schon seit knapp einem Jahr dürfen Veranstaltungen entweder überhaupt nicht oder nur unter strengen Hygieneschutz-Maßnahmen stattfinden. Da die Veranstaltungswirtschaft aber über keine Lobby verfügt ist es schwer, Hilfe zu organisieren. So hat sich Mitte vergangenen Jahres die Initiative „Alarmstufe Rot“ gegründet. Sie macht auf die Probleme der immerhin 1,2 Millionen Beschäftigten in dieser Branche aufmerksam.
Vorsichtige Öffnung gefordert
Mit einem Autokorso demonstrierten am Sonntag in Berlin Mitte erneut Veranstalter mit rund 150 Fahrzeugen für eine stärkere Unterstützung ihrer Zunft in Corona-Zeiten. Silvio Grensing aus Prenzlau war einer von ihnen. „Anlass für diese Demonstration war die erste Absage einer Messe am 28. Februar vor einem Jahr“, sagte Silvio Grensing. Zu den Forderungen der Demonstranten gehörten eine vorsichtige Öffnung unter den geltenden Hygienemaßnahmen und eine Anpassung von Fördergeldern. „Wir wollen, dass Veranstaltungen mit den entsprechenden Hygiene-Konzepten wieder stattfinden dürfen.“
Wollen nicht betteln
Der Prenzlauer ist sich sicher, dass mit Lockerungen einiges möglich sei. „Ich hoffe, dass irgendwann wieder Normalität eintritt. Es ist aber ungewiss, ob beispielsweise die Techniker so lange durchhalten können“, so Silvio Grensing. Er habe die Befürchtung, dass einige aufgeben werden. Er selbst arbeitet derzeit als Redakteur für UM-tv und macht Fernsehbeiträge. „Der Grundtenor der Initiative ist, dass wir nicht betteln wollen. Wir wollen wieder arbeiten. Denn die meisten, die in der Kulturbranche arbeiten, sind mit Leib und Seele dabei.“ Sein Ziel sei es, weiterzumachen. Und die Initiative habe schon etwas erreicht: „Gut ist, dass wir auf uns aufmerksam gemacht haben. Das hat auch die Politik verstanden.“