Großveranstaltungen
Warum gibt's in Templin keine Party wie in Prenzlau?
Templin / Lesedauer: 3 min

Horst Skoupy
Ernst Volkhardt, Geschäftsführer der Tourismus Marketing Templin GmbH (TMT), hatte es schon geahnt. Nachdem in Prenzlau mit der „WiedersehenMeile“ und dem „Marien-JahrMarkt“, der noch bis 12. Juli läuft, zwei größere Veranstaltungen möglich waren, war es nur eine Frage der Zeit, wann es wohl die ersten Nachfragen zu Veranstaltungen in Templin geben wird. Das ist auch kein Wunder, schließlich wollten die Templiner und ihre Gäste in diesem Jahr den 750. Jahrestag der Ersterwähnung feiern. Jetzt hat der Templiner Jürgen Lemke genau diese Fragen gestellt: Was können die Prenzlauer, was die Templiner nicht können? Wieso kann man die Lockerungen zur Eindämmung der Corona-Infektion nicht auch in Templin für Veranstaltungsangebote nutzen?
„Haben wir ja. Am vergangenen Wochenende hat bereits der Antik- und Trödelmarkt wieder stattgefunden“, sagte Ernst Volkhardt, wohl wissend, dass Jürgen Lemke sicherlich größere Veranstaltungen im Blick hat. Schließlich war gerade erst im vergangenen Monat das traditionelle Stadtfest, das im Jubiläumsjahr hätte ein besonderes werden sollen, Corona zum Opfer gefallen.
Absagen schwer gefallen
Es abzusagen, ebenso wie eine ganze Reihe von Veranstaltungen zur 750-Jahrfeier, sei allen Verantwortlichen sehr schwer gefallen, erinnerte der TMT-Chef. Jetzt nach dem Motto „Retten, was zu retten ist“ Hals über Kopf etwas aus dem Boden zu stampfen, davon hält er allerdings nichts und nennt auch drei Gründe dafür.
„Im Veranstaltungsmanagement braucht man bekanntlich viel Vorlauf“, sagte er. Das gelte zu Corona-Zeiten noch mehr als unter normalen Bedingungen, unter anderem, weil Veranstalter zusätzliche Genehmigungen einholen müssen. Schon allein deshalb sei es kaum möglich, jetzt schnell etwas auf die Beine zu stellen.
Geld nur begrenzt vorhanden
Darüber hinaus hätten sich, nachdem eine Veranstaltung nach der anderen zur 750-Jahrfeier abgesagt werden musste, die Organisatoren, die Stadt und die TMT darauf verständigt, drei der geplante Höhepunkte – den Tag der Vereine einschließlich Festumzug, das Sportfest für Kinder und Erwachsene, sowie den dritten Templiner Familienbrunch, bei dem die Stadt mit der längsten Frühstückstafel in Guinnessbuch der Rekorde will – im kommenden Jahr zu feiern. „Wir sind angehalten, das dafür geplante Geld zusammenzuhalten“, so Ernst Volkhardt.
Nicht zuletzt würden sich die Möglichkeiten der Stadt Templin zur Organisation großer Veranstaltungen von denen der Stadt Prenzlau unterscheiden. „Prenzlau hat eine Citymanagerin, die fest bei der Stadt angestellt ist. Vier von unseren Mitarbeitern befinden sich noch coronabedingt in Kurzarbeit“, erklärte der TMT-Chef. Sie unter den derzeitigen Bedingungen für die Organisation von vielleicht einer Veranstaltung zu beschäftigen, sei aus unternehmerischer Sicht nicht sinnvoll.
Töpfer- und Weihnachtsmarkt finden statt
Darüber hinaus laufen durchaus Planungen für Veranstaltungen, so Ernst Volkhardt. So werde derzeit der Töpfermarkt am 12./13. September vorbereitet. Und auch für den Weihnachtsmarkt würden die Vorbereitungen anlaufen, allerdings bis jetzt alles unter dem Blickwinkel der Corona-Bestimmungen.
Alexandra Martinot, Pressesprecherin der Stadt Prenzlau, bestätigte, dass der „Marien-JahrMarkt“ als sogenannter Spezialmarkt vom Landkreis genehmigt werden musste. Durchgeführt werden durfte er nur unter Einhaltung der üblichen Hygiene- und Abstandsregeln zur Eindämmung der Corona-Verordnungen. „Die Verantwortung zur Kontrolle der Einhaltung der Regelungen liegt komplett beim Veranstalter – in diesem Falle dem Schaustellerbetrieb Reno Sperlich –, wobei das Ordnungsamt ebenfalls die Einhaltung kontrolliert und regelmäßig vor Ort ist“, teilte Alexandra Martinot mit. Auf ein Bühnenprogramm mit Publikum hatten die Veranstalter bewusst verzichtet.