Freiwillige Feuerwehr
Weniger Einsätze für die Retter
Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Alexandra Martinot
Das zurückliegende Jahr war für die Kameraden der Feuerwehr Prenzlau und der Ortswehren bestimmt von zahlreichen Einsätzen. Als Stadtbrandmeister Sven Wolf auf der Jahreshauptversammlung der Prenzlauer Wehr ein Resümee zog, machte er deutlich, dass vor allem die Fehlalarme in der Tendenz steigend sind. Waren es 2015 noch 56, stieg die Zahl im Jahr darauf bereits um zehn weitere an, 2017 waren es insgesamt 71.
Fehlalarm nicht nur durch Brandmelder
Diese wurden 35-mal ausgelöst durch Brandmeldeanlagen, 26-mal handelte es sich um „blinde Alarme“. „Bedingt sind diese Fehlalarme nicht nur durch die ‚bösen Brandmelder‘, die sogar auf eine Obstfliege reagieren, sondern durch die teilweise nicht richtig angenommenen Hilferufe durch die Leitstelle“, kritisiert Wolf und wird deutlich: „Rasch die Feuerwehr alarmieren und schon sind sie raus aus der Verantwortung. Das geht so lange gut, bis kein Kamerad von der Arbeit weg kommt, weil sein Betrieb ihn nicht mehr weg lässt.“
Alarm sehr oft in der Freizeit
Insgesamt hatten die Kameraden der Prenzlauer Wehr und der Ortswehren 2017 bei 190 Einsätzen 2909 Stunden zu absolvieren. Im Vergleich: 2016 waren es 210 Einsätze mit 3538 Stunden. Schaut man auf die Übersicht der Einsatzzeiten, so wird deutlich, dass die Feuerwehrleute vor allem dann ausrücken, wenn sie eigentlich Freizeit haben: 104 Mal handelte es sich um Alarme im Zeitfenster von 16 Uhr bis 8 Uhr; zwischen 8 Uhr und 16 Uhr gab es 86 Einsätze.
Vielfältige Einsatzgründe
Dabei waren die Gründe ganz unterschiedliche: 29 Wohnungsbrände, 87 Hilfeleistungen – davon 27 Türöffnungen und 15 Verkehrsunfälle. 18-mal galt es Ölspuren zu beseitigen, 14 Einsätze fanden aufgrund von Sturmschäden statt, dreimal wurden die Blauröcke gerufen, weil es Wasserschäden abzuarbeiten galt. 26 Personen konnte, so Wolf, geholfen werden, während für sieben Menschen leider jede Hilfe zu spät kam.