Essenversorgung
Werden Kita- und Schulessen in Prenzlau teurer?
Prenzlau / Lesedauer: 2 min

Mathias Scherfling
Es ist schon eine Krux. Auf der einen Seite werden überall steigende Energie- und Lebensmittelpreise beklagt. Andererseits müssen zum Beispiel in Prenzlauer Kitas teilweise unzählige Mittagsportionen entsorgt werden, weil Eltern ihre Kinder — wenn diese die Einrichtung nicht besuchen — nicht rechtzeitig abmelden können oder es versäumen. Das beklagte Kämmerer Marek Wöller-Beetz (CDU) diese Woche sowohl im Bau- als auch im Bildungsausschuss.
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„Augenscheinlich kommt das Essen bei den Kindern gut an. Aber wenn Eltern ihre Kinder nicht in die Einrichtung bringen können, dann bitte ich darum, die Kinder abzumelden“, betonte er. Vor Weihnachten hätten von 120 nur 60 Kinder eine Kita besucht. Geliefert worden seien aber 120 Portionen. „Es ist einfach nur traurig, wie wir mit den Ressourcen umgehen, wenn wir alles wegschmeißen müssen.” Als Kämmerer müsse er natürlich auch darüber nachdenken — sollte sich das Kita-Gesetz bis dahin nicht ändern — am bisher stabilen Eigenanteil der Eltern etwas zu machen.
Stadt zahlt 2,23 Euro pro Portion
Anke Kehn, Leiterin des Amtes für Bildung, Sport und Soziales, unterstütze diese Meinung. „Preisanpassungen vonseiten des Caterers gibt es deshalb, weil erhebliche Kostensteigerungen im Lebensmittelbereich, bei den Kraftstoffen und nicht zuletzt der höhere Mindestlohn dazu zwingen. „Worauf ich in diesem Zusammenhang hinweisen möchte ist, dass der Anteil den Eltern bisher tatsächlich aufbringen müssen, bei 1,50 Euro verbleibt“, sagte Anke Kehn. Der Herstellungspreis liege aber — ohne Personal- und Fahrtkosten — bei 2,43 Euro. Aber es seien genau 2,23 Euro (Gesamtpreis 3,73 Euro), die die Stadt pro Portion zuschießt.
Soziale Maßnahme
Bürgermeister Hendrik Sommer (parteilos) sagte, dass es sich um eine wichtige soziale Maßnahme der Stadt handele, wenn Eltern der Zuschuss gewährt werde. „Wir verhalten uns dieses Jahr weiterhin sehr sozial. Der Haushalt gibt es her. Bislang zeichnet uns das aus.“ Bei den Lebensmitteln müsse generell ein Umdenken stattfinden. Diese müssten einen anderen Stellenwert bekommen. „Da rede ich vom gesunden Essen und das versuchen wir umzusetzen.“ Letztendlich sei es eine soziale Entscheidung der Stadtverordneten über den Eigenanteil zu diskutieren.