Johanniter
„Wetten, dass ...“ auf dem Templiner Markt
Templin / Lesedauer: 2 min

Sigrid Werner
„Wetten, dass Sie es nicht schaffen auf dem Templiner Wochenmarkt drei Menschen zu finden, die ehrenamtlich aktiv sind?“ Mit dieser Wette schickten Mitstreiter der Templiner Begegnungsstätte „Leuchtturm“ des Johanniter Regionalverbandes Passanten in der Woche des bürgerschaftlichen Engagements in die Spur. Die Teilnehmer konnten dabei kleine Preise gewinnen. Für den Fall, dass sie die Wette verlieren, versprachen sie mit ihrem Wetteinsatz, sich demnächst ehrenamtlich zu engagieren.
Sechs Teilnehmer
Sechs Wochenmarktbesucher ließen sich auf dieses kleine Wettspiel ein. Nur wenige von ihnen liefen an diesem Tag ins Leere. So manch einer heftete seinerseits Ehrenamtsversprechen an die Tafel der Johanniter. „Ich singe mit Senioren“, hieß es da. „Ich werde für jemanden einkaufen.“ „Ich werde mit einem Opa spazieren gehen“, versprach ein Jugendlicher. „Einmal Müllsammeln“, versprach ein anderer. Doch die meisten kehrten schon nach kurzer Zeit an den Stand zurück und staunten nicht schlecht, wie viele Menschen sich eigentlich ehrenamtlich engagieren: im DRK, beim Hundesportverein, im NABU, politischen Parteien und Fraktionen der Stadtverordneten oder von Ortsbeiräten, im Hospizverein.
Den wenigsten war bewusst, dass sie schon am Johanniter-Stand selbst fündig geworden wären. Julia Krause ist neben ihrem Job als Leuchtturm-Chefin ehrenamtlich als Integrationsbeauftragte der Stadt Templin tätig und Ansprechpartnerin für all jene, die in der Stadt neu Fuß fassen und sich einbringen wollen. Auch Elena Kühnl, Sprachmittlerin im Migrationssozialdienst, hilft anderen Menschen ganz oft auch ehrenamtlich weiter. Den Johanniter-Stand betreute Tyler Weidner mit, der ehrenamtliche Vorsitzende des Jugendbeirates, der nach erfolgreichem Abschluss der 10. Klasse an der Oberschule nun in die Abiturstufe wechseln möchte und Ausschau nach jungen Leuten hielt, die künftig bereit wären, den Jugendbeirat noch zu verstärken. Auch die Aussage einer Frau „Ich pflege meine Mutter“ ließen die Johanniter übrigens bei der Ehrenamtswette gelten. Denn immer noch werde das unbezahlbare Engagement von Angehörigen zu selten gewürdigt.
Projekt „Ehrenamt vereint!“
Die Wette war für die Johanniter willkommene Gelegenheit, auf ihre Angebote und Möglichkeiten im Rahmen des Projektes „Ehrenamt vereint!“ hinzuweisen und Hilfebedürftige und Helfende zusammenzubringen. Vor allem Geflüchtete brauchen nach ihrer Ankunft einige Zeit an Begleitung und Unterstützung. Inzwischen können die Johanniter schon auf 35 ehrenamtliche Helfer aus Templin und Umgebung setzen. Selbst Flüchtlinge seien so schon zu Helfern für andere geworden. Am Stand der Johanniter erkundigten sich auch die Spätaussiedlerinnen Nelli Bichner und Tanja Denisowa, wie sie mehr in Kontakt mit anderen Templinern kommen können.