Deutsche und Polen
Wie Kultur Grenzen überwindet
Schwedt / Lesedauer: 2 min

Ines Markgraf
Mit der Förderzusage für das deutsch-polnische Theaternetzwerk viaTEATRI im Rahmen des Interreg-Programms vom 9. November kann die interkulturelle Theaterarbeit in Schwedt, Stettin und Vorpommern künftig fortgeführt und weiterentwickelt werden.
„Die Entscheidung, das deutsch-polnische Theaternetzwerk viaTEATRI in den kommenden Jahren weiter zu unterstützen und mit dem neuen Partner Vorpommersche Landesbühne auszubauen, ist ein wichtiger Schritt für vermehrte integrative und grenzüberschreitende Kunst- und Kulturangebote in der Region. Bei den geplanten Projekten sollen zukünftig auch deutsche und polnische Laien- und Amateurgruppen einbezogen werden, um gemeinsame positive Erfahrungen und Begegnungen zu schaffen, aber auch Schwellen abzubauen“, erklärt Jana Zazvorka, Medienreferentin an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt.
Neue Zielgruppen ansprechen
Kulturelle Teilhabe und der gemeinsame Austausch der einzelnen Akteure über Grenzen hinweg seien wichtige Schritte, den spaltenden Tendenzen in der Gesellschaft entgegenzuwirken. André Nicke, Intendant der ubs, äußert sich erfreut über die Weiterentwicklung des Netzwerkes: „Wir haben in Schwedt im Rahmen des Netzwerkes bereits jahrelang positive Erfahrungen sammeln können, angefangen von Vorstellungen für ein deutsches als auch polnisches Publikum mittels Übertitelung, zweisprachigen Bühnenfiguren oder Veranstaltungen, wie den deutsch-polnischen Theatertagen. Durch die geplanten Aktionen besteht nun die Möglichkeit, noch einmal ganz andere Zielgruppen anzusprechen und weitere künstlerische Prozesse anzustoßen.“
Die einzelnen Projektpartner ‐ die Uckermärkischen Bühnen Schwedt, die Vorpommersche Landesbühne und die Oper im Schloss Stettin ‐ werden in der kommenden Projektphase den Fokus auf die gemeinsame Vorbereitung und Durchführung von jährlichen Festivals legen, die sich sowohl an deutsche als auch polnische Amateur- und Laiengruppen und ein ebensolches Publikum richten.
Festival für Schultheater geplant
Geplant ist ein Festival für Amateurchöre in Stettin, ein Festival für Schultheater in Schwedt und ein Festival für Amateurtheater und freie Theatergruppen an der Vorpommerschen Landesbühne. „Die Arbeit mit Amateuren ist eine wichtige Facette unseres Theaters. Die Möglichkeit, nun Sprachbarrieren zu überwinden und den Austausch zu entwickeln, ist eine große Chance“, betont Anna Engel, geschäftsführende Dramaturgin der Vorpommerschen Landesbühne. Andreas Flick, deren Kaufmännischer Geschäftsführer, hebt vor allem die Chancen für den Standort Heringsdorf hervor: „Das Theaterzelt Chapeau Rouge wird sich in den kommenden Jahren nun auch zu einem interkulturellen, deutsch-polnischen Kunstraum entwickeln. Ein starkes Signal für die Insel Usedom und für den europäischen Gedanken.“