Fehlkonstruktion
►Windrad in der Uckermark komplett gesprengt (Video)
Güstow / Lesedauer: 2 min

Heiko Schulze
Vor den Toren der Uckermark–Kreisstadt Prenzlau erfolgte Mittwochnachmittag die Sprengung der inzwischen vierten Windkraftanlage (WKA) vom Typ Nordex, die noch nicht eine Kilowattstunde an Strom erzeugt hatte. Das Besondere war dieses Mal, dass der Turm einschließlich Flügel, Nabe und Maschinenhaus gesprengt werden musste, da die Anlage Nahe der Ortschaft Güstow für eine Demontage im Vorfeld nach Ansicht der Verantwortlichen offensichtlich in Gänze zu instabil gewesen war.
Video: Nordkurier
Die erste der Fehlkonstruktionen des Typ Nordex war im Februar 2022 — wenige Tage nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine — gesprengt worden. Die zweite Ende vergangenen Jahres, die dritte am 3. Februar. Bei zwei WKA waren die Hauptkomponenten (Flügel, Nabe, Maschinenhaus, oberster Stahlmast) vor der Sprengung demontiert worden, bei der dritten Anlage stand nur der Turm. Bei der Sprengung am 1. März musste die Landstraße zwischen Güstow und Wilhelmshof zeitweise für den Verkehr komplett gesperrt werden.

Auf Anfrage beim Betreiber der Windenergieanlagen, der Denker & Wulf AG, teilte die für Projektierung verantwortliche Sylvia Moritz in einem früheren Interview mit dem Uckermark Kurier mit, dass das Repowering–Projekt auf dem Windfeld bei Güstow auf jeden Fall fortgeführt werde. Inklusive der Fundamente würden die Überreste der gesprengten Anlagen entfernt.

Im Übrigen sei geplant, auf die sechs im Bau befindlichen Fundamente sogenannte „Bögl“-Türme zu setzen. Das Problem mit den Nordex–Anlagen habe den ersten Bauabschnitt des Projekts um rund anderthalb Jahre zurückgeworfen, hieß es damals.