Zusätzliche Hinweise auf Tonnagebegrenzung in Fürstenberg abgelehnt
Templin / Lesedauer: 2 min

Michaela Kumkar
Seit dem 8. April ist die Schleusenbrücke wegen Schäden am Bauwerk für Schwerlaster über 16 Tonnen gesperrt. Für sie ist eine Umleitung ausgewiesen, die über Zehdenick, Templin, Lychen weiter nach Fürstenberg und wieder zurück führt. In den betroffenen Städten fürchtet man dadurch eine hohe verkehrsmäßige Belastung. Die frühere Ankündigung des Ministeriums, über eine weiträumigere Umleitung durch entsprechende Beschilderung nachzudenken, hatte deshalb Hoffnungen geweckt. Passiert ist das allerdings nicht, wie aus einem Schreiben des Landesbetriebes Straßenwesen Brandenburg (LSB) an die Landtagsabgeordnete Carla Kniestedt (Bündnis 90/Die Grünen) hervorgeht.
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Man habe die Beschilderung an den weiter entfernt liegenden Knotenpunkten geprüft, heißt es darin. Im Bereich des Autobahnkreuzes Oranienberg werden allerdings vorläufig keine Hinweisschilder auf die Tonnagebegrenzung aufgestellt. Die Autobahn GmbH habe dies abgelehnt. Das würde den „Grundsätzen einer klaren und eindeutigen Beschilderung“ widersprechen. „Da Fürstenberg nicht als Fernziel deklariert ist, fehlt besonders Ortsunkundigen ein entsprechender Bezug“, so Egdar Gaffry, Vorstandsvorsitzender des Landesbetriebes. Laut Autobahn GmbH sei die ausgewiesene Umleitungsstrecke über Bundes- und Landesstraßen „verhältnismäßig“. Gaffry kündigte an, dass es Messungen zum Verkehr auf der Umleitungsstrecke geben werde. Abhängig von den Ergebnissen werde man reagieren.
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Zufrieden ist Carla Knie-stedt damit nicht: „Was weiß die Autobahn GmbH beispielsweise über die Situation am Markt in Templin, in der Hospitalstraße in Lychen oder in den Ortsdurchfahrten? Was befähigt die Verantwortlichen der Autobahn GmbH eine solche Entscheidung zu treffen?“, reagierte die Landtagsabgeordnete. Es sei nachvollziehbar, dass die Autobahn GmbH in Ermangelung der Kenntnis der Sachlage vor Ort zu diesem Ergebnis kommt. „Aber wäre es da nicht die Aufgabe des Landes und seiner Behörde (LSB) zu sagen, dass wir diese Schilder aber doch bitte dort haben wollen, um die Schwerlastkraftfahrer rechtzeitig zu warnen? Ich werde da auf jeden Fall noch einmal nachhaken“, kündigte sie an. Außerdem wird Carla Kniestedt sich erkundigen, wie auf die Bitte der Betroffenen vor Ort, dann doch zumindest in den Ortschaften Tempo 30 für 16 Tonner durchzusetzen und gegebenenfalls temporär Querungshilfen (Ampeln, Zebrastreifen) einzurichten, reagiert wird. Die bündnisgrünen Mitglieder der Templiner Stadtverordnetenversammlung hatten sich dafür stark gemacht.