Holocaust-Gedenken
▶ "Marsch des Lebens" in Ueckermünde
Ueckermünde / Lesedauer: 1 min

Christian Johner
Mit den Worten „Nie wieder darf so etwas passieren!“ beendet Gudrun Sandhofe ihre Rede. Es ist gestern Abend im Ueckermünder Bürgersaal die letzte von mehreren emotionalen Reden zum fürchterlichen Antisemitismus während des Zweiten Weltkrieges. Gudrun Sandhofes Großvater war zu dieser Zeit Mitglied bei der Sturmabteilung (SA). „Er hat nicht nur Befehle ausgeführt, sondern auch Leute angeleitet. Er war beim Überfall auf Polen und beim Angriff auf Russland beteiligt“, sagte Gudrun Sandhofe.
Vorpommern-Staatsekretär Dahlemann: Wir alle tragen Verantwortung
„Nie wieder“ – appellierte auch Vorpommern-Staatssekretär Patrick Dahlemann: „Wir müssen die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus wachhalten – als Mahnung, dass so etwas nicht mehr passieren darf. Dafür tragen wir alle Verantwortung, Jung und Alt“, sagte Dahlemann anlässlich des Internationalen Gedenktages für die Opfer des Holocaust.
Zuvor nahm Dahlemann wie auch Ueckermündes Bürgermeister Jürgen Kliewe, Stadtpräsident Robert Kriewitz und einige weitere Stadtvertreter sowie Bürger Ueckermündes an dem Marsch des Lebens teil, der im Seebad bereits zum sechsten Mal von der Stadt und der Ueckermünder Arche ausgerichtet wurde. „Für uns ist diese Veranstaltung eine Herzensangelegenheit. Es ist eine Selbstverständlichkeit, der Opfer zu gedenken. Denn den Nationalsozialismus gab es nicht nur in den Großstädten, sondern auch in den kleinen Städten und Dörfern“, so Jürgen Kliewe.