StartseiteRegionalUeckermündeAlles voller Müll! — Jäger am Haff entsetzt

Sammelaktion

Alles voller Müll! — Jäger am Haff entsetzt

Ahlbeck / Lesedauer: 2 min

Beim Müllansitz haben die Mitglieder des Ahlbecker Hegeringes wieder unendlich viel Unrat aus der Natur geräumt. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.
Veröffentlicht:14.03.2023, 12:02

Artikel teilen:

Anna Schöne ist sauer. „So kann es einfach nicht weitergehen“, schimpft die Jägerin. Zum sechsten Mal hatten sich die Mitglieder des Hegeringes Ahlbeck, dem Anna Schöne vorsteht, zum Müllansitz getroffen und auf der 4650 Hektar großen Fläche große Mengen von Unrat gesammelt.

So kann es einfach nicht weitergehen!

Anna Schöne

Die Waidgenossen, die sich alle große Sorgen um die Natur machen, befreiten ihr Revier von Glasflaschen, Blumentöpfen und anderem Plastikmüll, Kinderwagen, Regentonnen, Bauschutt und jeder Menge Schrott. Das alles kam in einen vom Landkreis Vorpommern–Greifswald zur Verfügung gestellten 15–Kubikmeter–Container.

Immer wieder Flaschen derselben Sekt– und Weinsorten

Durch die Regelmäßigkeit solcher Aktionen bekämen sie zwar einen gewissen Grund rein, doch der Müll werde einfach nicht weniger, sagt die Jägerin. Im Gegenteil. Mittlerweile kann sie stellenweise sogar vorhersehen, wo welcher Müll zu finden ist, denn seit Jahren biete sich mancherorts das gleiche Bild.

Jedes Jahr treffen sich die Mitglieder des Hegerings Ahlbeck zum „Müllansitz‟. Was da jedes Mal zusammenkommt, macht die Naturfreunde wütend.
Jedes Jahr treffen sich die Mitglieder des Hegerings Ahlbeck zum „Müllansitz‟. Was da jedes Mal zusammenkommt, macht die Naturfreunde wütend. (Foto: ZVG)

„Dem Alkohol–Geschmack nach zu urteilen muss es eine Frau sein“, vermutet die Luckowerin angesichts der Etiketten. Seit Jahren finden sie und ihre Mitstreiter bespielsweise entlang der Stecke Gegensee — Hintersee immer wieder leere Flaschen. „Trockener Sekt, trockener Rosé und trockener Weißwein, immer die gleichen Flaschen, dieselbe Marke, dieselbe Sorte.“ Außerdem würden manche Orte im Wald offenbar bevorzugt zum Frühstücken aufgesucht, denn hier sammeln die Jäger regelmäßig Alu–Müll und Kaffeebecher auf.

Seit der Pandemie neue Art von Müll

„Es sind immer wieder die gleichen Geschichten“, sagt die Naturschützerin und erzählt, dass in den vergangenen Jahren pandemiebedingt auch neuer Müll hinzugekommen sei. „Es ist unfassbar, was an Mundschutz und Masken im Wald liegt!“ Sie könne nicht verstehen, dass die Leute sich auf der Arbeit schützen, Angst um ihre Gesundheit haben, aber die Gesundheit der Natur sie absolut nicht interessiere.

Trotz der großen Enttäuschung wollen die Waidgenossen weitermachen. Sie bedanken sich bei allen Unterstützern und beim Landkreis für die Bereitstellung des Containers.

Müll–Challenge als Idee

„Wenn andere Vereine, aber auch Kindergärten und Schulen sich uns anschließen wollen und mit uns zukünftig gemeinsam solche Sammelaktionen starten möchten, würden wir uns freuen. Bitte einfach Kontakt mit uns aufnehmen“, sagt Anna Schöne und hat gleich noch eine andere Idee: „Wie wäre es denn mal mit einer Müll–Challenge?“