Hobby

Angler sorgen sich um Aale und feiern Vereinsraum

Torgelow / Lesedauer: 2 min

Fahnen hoch und Banner raus: Am Wochenende war nicht zu übersehen, wer neuerdings im Vereinshaus in Spechtberg residiert. Dort drehten sich die Gespräche auch um die Sorgenkinder in der Uecker.
Veröffentlicht:18.09.2023, 06:10

Von:
  • Susanne Böhm
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Innerhalb der vergangenen zwei Jahre hat der Sportfischerverein „Pommerscher Greif“ seine Mitgliederzahl mehr als verdoppelt. 130 Angler sind in dem Torgelower Verein organisiert — und es werden mehr.

Vereinsvorsitzender Matthias Schulz (37), der den Posten im Jahr 2021 übernommen hat, hat sich 200 Mitglieder zum Ziel gesetzt und ist zuversichtlich, das in den kommenden Jahren zu erreichen. Schließlich rühre der Verein unentwegt die Werbetrommel, zeige bei vielen Veranstaltungen Präsenz und trete auch selbst als Veranstalter auf — so wie am Sonnabend, als die Angler ihren neuen Raum im Vereinshaus in Spechtberg mit einem Tag der offenen Tür einweihten.

Fahnen hoch und Banner raus: Wer in dieses Haus eingezogen ist, war am Wochenende deutlich zu sehen. (Foto: Susanne Böhm)

Friedfischangeln im Kommen

Angeln, seit jeher eines der beliebtesten Hobbys im Nordosten, erfreut sich seit einigen Jahren auch bei Jugendlichen wachsender Beliebtheit, sagte Olaf Tott vom Regionalanglerverband Ueckermünde. Das Friedfischangeln, zwischenzeitlich etwas aus der Mode gekommen, sei wieder im Trend. Plötzen, Bleie oder Rotfedern seien einfacher zu erwischen als Raubfische wie Zander, Barsch oder Hecht und daher für Anfänger Zielarten, die Erfolgserlebnisse garantieren.

Die Annahme, Weißfische seien extrem grätenreich und daher nicht wirklich genießbar, sei ein Irrglaube. „Man kann ganz viel damit machen. Mir fallen spontan Fischbouletten ein oder Rotaugen sauer eingelegt. Das kenne ich noch aus DDR–Zeiten.“

Angler setzen Aale aus

Aber nicht nur gutes Essen sei Anglern wichtig, sondern auch Bestandserhaltung in der Uecker oder dem Kanal zur Uecker bei Liepgarten. Beide Gewässer seien artenreich. Abgesehen vom Aal müsse man sich in beiden Biotopen zurzeit um keine Fischart ernsthaft Sorgen machen. „Der Aal allerdings ist sehr stark zurückgegangen, das ist ein ganz wichtiges Thema.“ Dagegen steuern die Angler, indem sie regelmäßig junge Glasaale aussetzen. „Dafür geben wir richtig viel Geld aus.“ Den Erfolg würden Fischer im Haff und in Polen erleben, die nach wie vor gute Aalfänge erzielen.

Ein Erfolg war für die Sportfischer auch ihr Umzug von einer Garage ins Vereinshaus. Zwei Jahre lang hatten sich die Petrijünger darum bemüht. Schließlich hat Bürgermeisterin Kerstin Pukallus die kostenlose Nutzung des Raums ermöglicht und am Wochenende feierlich den Schlüssel übergeben.