Blaualgen am Haff
Badeverbot in Rieth
Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Fabian Beyer
Einheimische und Urlauber dürften sich über diesen Sommer bislang wohl so richtig freuen. Hochsommerliche Temperaturen locken an die Strände der Ostsee, aber auch ans Haff. Allerdings bietet das Wetter gleichzeitig hervorragende Bedingungen für Blaualgen, die sich in diesen Tagen kräftig vermehren. Die Ausmaße sind inzwischen enorm und haben die Region erreicht.
Proben haben am Ende der vergangenen Woche an beiden Badestränden in Bellin bei Ueckermünde Blaualgen nachgewiesen, wie Ueckermündes Bürgermeister Jürgen Kliewe dem Nordkurier auf Nachfrage bestätigte. Warnschilder wurden installiert, ein generelles Badeverbot hingegen nicht verhängt. „Insbesondere Menschen mit empfindlicher Haut sollten vorsichtig sein“, teilte Kliewe mit. Für die könne das Baden gefährlich sein. Außerdem warnt der Bürgermeister davor, das Wasser zu schlucken.
Auch Achim Froitzheim, Sprecher des Landkreises Vorpommern-Greifswald, empfiehlt Menschen mit empfindlicher Haut und Kindern, nicht den Uferbereich zu betreten. „Das ist bedauerlich, aber wir müssen darauf hinweisen“, erklärte er. Am Montag fand die nächste Überprüfung an allen Badestellen im Landkreis – das sind mehr als 60 – statt. Mit einem Ergebnis rechnet der Sprecher in ein paar Tagen. In Bellin werde es darüber hinaus außerplanmäßige Kontrollen geben.
Hoher ph-Wert
Probleme gibt es aber nicht nur an den beiden Badestellen in Bellin. Auch am Ueckermünder Strand sollten die Wasserratten momentan vorsichtig sein. Dort wurde ein ph-Wert von 9,1 gemessen. Die Grenze liegt Kliewe zufolge bei 9. Heißt: Der Wert ist kritisch. Auch hier kann das Baden im Haff gefährlich sein – ein Verbot gibt es aber ebenso nicht.
Für den Strand in Rieth am Neuwarper See hat die Kreisverwaltung dem zuständigen Amt am Stettiner Haff dagegen am Dienstag empfohlen, ein Badeverbot zu verhängen, nachdem dort am Montag ein ph-Wert von 9,7 gemessen wurde, der bei Kindern und Erwachsenen mit empfindlicher Haut zu Reizungen führen kann.
Zudem stellten die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ein starkes Algenwachstum fest, sodass die Sichttiefe nur noch 25 Zentimeter beträgt. Ob neben den zahlreichen Grün- auch Blaualgen nachgewiesen wurden, steht noch nicht fest. Die Ergebnisse werden in Kürze erwartet.
Jetzt hofft Kliewe auf Regen und dass der Wind umschlägt. Denn: „Wir können nichts dagegen machen“, gestand er. Ohnehin kann sich die Lage sehr schnell wieder verbessern. „Bei Gewitter dauert es teilweise nur wenige Stunden, bis alles wieder gut ist“, weiß Froitzheim.