Tourismus
Das sind die neuen Ideen für den Haffstrand der Zukunft
Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Oliver Hauck
2027 feiert das Haffbad in Ueckermünde sein 100-jähriges Bestehen. Dann möchte sich die Stadt gut präsentieren. Wie das Ueckermünder Prachtstück, der Haffstrand zwischen Ueckerkopf und Fischereihafen, dann aussehen soll, darüber diskutieren die Ueckermünder seit 2020.
Entwurf steckte viel Kritik ein
So waren zum Teil hitzige Debatten entstanden, als die Städteplanerinnen Gudrun Trautmann und Kerstin Manthey-Kunhart im April dieses Jahres zum ersten Mal ihre Ideen eines Touristischen Entwicklungskonzeptes (TEK) „100 Jahre Haffbad Ueckermünde“ dem Ausschuss für Bau, Ordnung und Sicherheit vorstellten. Nach der Kritik setzten sich Verwaltung und Stadtvertreter erneut mit den Planerinnen zusammen, und diese überarbeiteten ihr Konzept.
Rad- und Wanderweg in Richtung Berndshof
Jetzt stellten Gudrun Trautmann und Kerstin Manthey-Kunhart dem Bauausschuss ihr überarbeitetes Konzept vor. Das sieht vor, dass die Strandpromenade gepflastert rund 90 Meter weiter nach Osten fortgeführt wird. Am östlichen Ende des Strandes ist eine Strandservice-Station mit Toiletten und Fahrradverleih geplant. Geplant ist auch die Errichtung einer kleinen Konzertbühne im Strandpark. Für diese kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen sind auch bereits die finanziellen Mittel im Haushalt der Stadt für die nächsten Jahre eingeplant. Vom neuen Ende der Promenade könnte sich ein Rad- und Wanderweg in Richtung Berndshof anschließen, so eine weitere Idee.
Klaus Laade: Wozu ein Wanderweg?
Doch auch mit dem angepassten Entwurf stießen die Planerinnen in Teilen auf Kritik. Klaus Laade (CDU) stellte den Sinn des Wanderweges in Frage. Andreas van der Heyden (CDU) merkte an, dass die im Konzept vorgesehene Bebauung im Bereich Kanalweg noch nicht Bestandteil der Planungen sein sollte und äußerte Zweifel, ob private Flächen überhaupt in einem solchen Konzept berücksichtigt werden sollten. Das betrifft zum Beispiel den Bauernhof südlich des Fischereihafens. Kritik, die Gudrun Trautmann konkret nicht nachvollziehen konnte, stehe man doch in enger Abstimmung mit dem Eigentümer des Landwirtschaftsbetriebes, der „beabsichtigt, den größten Teil der Tiere auf einem anderen Hof seines Betriebes unterzubringen.“ Dies ermögliche, für den westlichen Teil die drei ehemaligen Wirtschaftsgebäude in einen Wohnhof umzunutzen. So steht es wortwörtlich im Konzept.
Konzept soll nur Richtlinie sein
Das TEK geht auf eine Initiative der CDU von 2020 zurück. Gibt es womöglich ein Missverständnis, was den Unterschied zwischen diesem Konzept und einem zukünftig erst zu erstellenden Bebauungsplan anbelangt? Das Konzept stelle lediglich eine „Städtebauliche Studie“, eine Richtlinie, einen Leitfaden für die künftige Entwicklung des Geländes am und um das Strandbad dar. Erst ein Bebauungsplan wäre rechtssicher, doch der liege noch in weiter Ferne. Dies betonten gegenüber dem Nordkurier übereinstimmend der Leiter des Bauamtes Sven Behnke, die CDU-Fraktionsvorsitzende Kathleen Fleck und auch Architektin Gudrun Trautmann.
Weiter offen für Ideen
Man sei weiter offen für Ideen, Vorschläge und Kritik an dem vorgestellten Konzept, das der Ausschuss am Ende bei einer Gegenstimme billigte. In der nächsten Woche wird es im Haupt- und im Tourismus-Ausschuss weiter diskutiert, bevor am 7. Dezember die Stadtvertreter darüber abstimmen.
Bis dahin sollte dann ein konsensfähiger Entwurf vorliegen, sagte Kathleen Fleck. Sie wolle auf die Vertreter aller Fraktionen zugehen, um die Diskussion um die Stadtplanung am Haffstrand inhaltlich neu zu beleben. Die Planerinnen Gudrun Trautmann und Kerstin Manthey-Kunhart äußerten ihrerseits die Bereitschaft, ihr Konzept erneut in den Ausschüssen zu präsentieren, sofern die Stadtvertreter sie dazu einladen.