Tourismus
Deutlich weniger Fördergeld für neues Hotel am Stettiner Haff
Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Eckhard Kruse
Der Baupreis für den Ueckermünder Hotelbau am Haffstrand hatte sich schon durch den Anstieg der allgemeinen Bau- und Materialkosten wesentlich nach oben bewegt. Der Investor rechnete und strebte Änderungen in den Planungen an. Doch nun gibt es eine weitere Nachricht, die auf einen deutlichen Anstieg der Baukosten hinweist: Die in Aussicht gestellten Fördermittel für den Hotelneubau sind von 25 auf 15 Prozent gesenkt worden, teilte Bürgermeister Jürgen Kliewe in der jüngsten Sitzung der Stadtvertretung mit. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass der Investor, die Sybac Immobilien GmbH, mit einer 10 Prozent geringeren Förderquote auskommen muss. Damit stünden Mehrkosten von fünf Millionen Euro im Raum, so Kliewe.
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Baukosten betragen ohnehin schon 50 Millionen
Das ist eine Stange Geld, die zu den erstgenannten Baukosten von 50 Millionen Euro hinzukommen. Der Bürgermeister versicherte aber, dass das Unternehmen weiter an seinen Plänen für den Bau des Resort-Hotels festhalte. Das Hotel soll etwa 200 Betten haben. Dazu sind 50 Ferienwohnungen und einige Dauerwohnungen geplant.
Nächste Zusammenkunft mit Investor im August
Dass die Sybac Immobilien GmbH ihre Pläne nach wie vor verfolgt, zeigt sich schon daran, dass das Unternehmen weiter daran arbeitet. Bauamtsleiter Sven Behnke wusste von einer internen Runde des Unternehmens mit seinen Planern. Zu den Änderungen in den Plänen habe die Stadt aber noch keine Informationen.
Änderungen waren aber zuerst beim Wellness und im Bereich der Ferienhäuser vorgesehen, hatte Kliewe einmal geäußert. Im August rechnet Behnke wieder mit einer Zusammenkunft mit dem Landkreis, dem Investor und der Stadtverwaltung. Dabei solle es um Abstimmungen für die Baugenehmigung gehen. Es werde dabei auch darauf geachtet, dass der geltende Bebauungsplan eingehalten wird. Der Investor der Hotel-Anlage äußerte sich nicht selbst und verwies auf die Ueckermünder Stadtverwaltung.
Andere Förderbedingungen?
Doch wieso gibt es möglicherweise weniger Förderung? Dazu sagte Gunnar Bauer, Sprecher des Ministeriums für Wirtschaft, Tourismus und Infrastruktur und Arbeit: „Im Zuge des langen Vorlaufs des Projektes haben sich die Förderbedingungen geändert.“ Wegen der positiven regionalen Effekte des Hotels in einer strukturschwachen Region mit touristischem Entwicklungspotenzial sei das Ministerium aber nach wie vor grundsätzlich bereit, ein solches Projekt zu unterstützen. Aufgrund des noch nicht abgeschlossenen Antragsverfahrens könne man aber noch keine Angaben zum konkreten Projekt machen.
Befürchtungen der Anwohner
Unterdessen gibt es aber auch Anwohner, die Befürchtungen zu geänderten Hotel-Plänen haben. So berichtete Stadtvertreter Ulf Gerhardt (Bürgerbund) in einer Ausschusssitzung. Für eine Anwohnerin sei es zu erwarten gewesen, dass der Investor seine Pläne ändern wird. Sie meinte, dass Preissteigerungen aber allein kein Argument sein könnten, um andere „Gestaltungsvarianten“ durch die Hintertür zu erreichen, und warnte davor, dass Stadtvertreterbeschlüsse ausgehöhlt werden.