Diese Blüten sind eine Seltenheit
Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Häufig sieht man sie nicht in der Region, die echten Tulpenbäume. Wie eine Ahlbecker Leserin sagte, sind diese Bäume sogar recht selten. Der Tulpenbaum, wissenschaftlich Liriodendron tulipifera und zu den Magnoliengewächsen gehörend, wird häufig mit der Tulpenmagnolie (Magnolia soulangeana) verwechselt. Beide sind ohne Frage schön und haben ihre Reize. Doch wenn Pflanzenfreunde auf einen echten Tulpenbaum stoßen, dann ist die Freude richtig groß.
In Ueckermünde steht ein solcher Baum. Zu finden ist das Exemplar an der Bushaltestelle Ernst-Thälmann-Denkmal. Eigentlich ist dieser Baum recht unauffällig, und wer sich nicht auskennt, der läuft vielleicht sogar ohne Ahnung daran vorbei.
Nicht so unsere Leserin aus Ahlbeck. Sie hat nämlich entdeckt, dass dieses ganz besondere Exemplar seit einigen Tagen Blüten trägt. Und zwar solche, die tatsächlich wie Tulpen aussehen. Allerdings sind die nicht in grellen Farben, sondern eher in bescheidenem Gelb, da muss man schon zielgerichtet nach oben schauen. Offenbar sind die Blüten recht widerstandsfähig. Sie haben sogar die teilweise kräftigen Regengüsse des vergangenen Wochenendes überstanden. „Es ist meiner Meinung nach das erste Mal, dass der Baum blüht“, sagte die Ahlbeckerin, die sich wie andere womöglich auch an der Blütenpracht erfreut.
Sie wartet schon lange, dass der Baum blüht
Dass die Frau so genau hingesehen hat, ist natürlich nicht ohne Grund passiert. Denn auf ihrem eigenen Grundstück hat sie auch so einen Tulpenbaum zu stehen und wartet schon sehr lange darauf, dass der endlich einmal seine schönen Blüten zeigt. Bislang ist dieses Warten aber noch nicht belohnt worden – aber die Hoffnung, dass es eines Tages so weit sein könnte, hat die Ahlbeckerin noch lange nicht aufgegeben.
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Tulpenbaumes ist das gesamte östlichen Nordamerika zwischen der kanadischen Provinz Ontario und Nordflorida. Der Verbreitungsschwerpunkt sind dabei die Appalachen, ein bewaldetes Gebirgssystem in Nordamerika. Wobei auch in Europa der Tulpenbaum nicht gänzlich unbekannt ist. Im Tertiär und in der Kreidezeit war die Gattung Liriodendron auch auf diesem Kontinent weit verbreitet. Versuche, den Tulpenbaum in Europa wieder ansässig zu machen, gibt es bereits seit vielen Jahren, in Deutschland sind erste Versuchsanbauten dieses Baumes seit dem Jahr 1787 nachgewiesen.