Trockenheit
Diese Feuerwehr ist gut gerüstet im Kampf gegen Waldbrände
Torgelow / Lesedauer: 3 min

Lutz Storbeck
Seit Tagen ist es zu trocken – auch in der Ueckermünder Region. Die Wälder sind trocken und haben kaum Feuchtigkeit gespeichert. So wie in den Wäldern bei Treuenbrietzen und Beelitz. Dort sind riesige Flächen in Brand geraten – und die Feuerwehren hatten einen schweren Kampf, auch wenn Regen etwas Entspannung gebracht hat.
Die Nachrichten zu diesen Waldbränden verfolgt Lars Cornelius, Chef der Torgelower Feuerwehr, genau. Nicht erst, seit für die Region um Torgelow herum die Waldbrandwarnstufe 3 ausgerufen wurde. Das bedeutet: Es besteht mittlere Gefahr. „Das heißt auch, dass der Waldboden, die Vegetation generell zündbereit sind“, sagt Cornelius. Es könnte also durchaus passieren, dass es im Wald und auf der Heide anfängt zu brennen. Vor allem in solchen Fällen, in denen Zigarettenkippen achtlos in die Landschaft geworfen werden oder Autos mit ihren sehr heißen Katalysatoren an ungünstigen Flächen im Wald abgestellt werden und sich trockenes Gras oder Blätter entzünden.
Auch interessant: MV sieht sich gut ausgestattet
Neue Strategie ausgedacht
Bislang haben die Torgelower Feuerwehrleute zwar noch nicht wegen eines größeren Waldbrandes ausrücken müssen. „Das kann aber ganz schnell gehen“, sagt der Torgelower Feuerwehrchef. Wichtig sei dann, dass die Kameradinnen und Kameraden ausreichend Wasser zum Löschen haben. „Unser großes Tanklöschfahrzeug hat 5000 Liter Wasser an Bord, die anderen Löschfahrzeuge jeweils 2000 Liter“, sagt Cornelius. Dennoch schauen die Feuerwehrleute bei solchen Einsätzen schon, ob sich noch weitere Wasserquellen anzapfen lassen. Vor nicht allzu langer Zeit hat die Torgelower Löschtruppe zudem einen riesigen Faltbehälter angeschafft. „Den können wir als Zwischenspeicher nutzen, er fasst 10.000 Liter.“
Zudem haben sich die Torgelower eine neue Strategie ausgedacht, sollte ein Waldbrand zu löschen sein. Statt der C-Rohre verwenden die Brandbekämpfer Schläuche und Rohre, die eine Nummer kleiner sind, die D-Rohre. „Das ist ein leichteres Arbeiten für die Kameraden, und es bringt das gleiche Ergebnis“, sagt Cornelius.
Lesen Sie auch: Waldboden brannte im militärischen Sicherheitsbereich
Gebiet bei Torgelow ist munitionsbelastet
Dass Waldbrände nicht ganz ohne sind, weiß der Torgelower Feuerwehrchef natürlich. Im Waldgebiet zwischen Torgelow und Heinrichswalde lauern dazu noch andere Gefahren. „Das Gebiet ist munitionsbelastet“, sagt Cornelius, und aus dem Grund dürfen die Torgelower auch nicht zum Löschen in das Gebiet, sondern müssen sich, so die Vorschrift, 1000 Meter von solchen belasteten Flächen fernhalten. Dennoch wird auch für dieses Areal nach praktikablen Lösungen gesucht, falls es dort brennt. „Wir arbeiten da schon länger dran.“ Es geht im Kern darum, dass die Torgelower Feuerwehrleute bei Bränden wenigstens die Wege nutzen können, um zu möglichen Brandherden zu gelangen.
„Jedes Feuer schnell melden, auch wenn es noch so klein ist!”
Damit so ein Waldbrand gar nicht erst die Chance hat, sich zu einem riesigen Flächenbrand auszuweiten, rät der Torgelower Feuerwehrchef, beobachtete Brände so schnell wie möglich zu melden – unter der Telefonnummer 112. „Je eher wir davon wissen, desto besser.“ Es zähle dann buchstäblich jede Minute, denn rein statistisch verdopple sich alle 15 Minuten die Größe der brennenden Fläche.
Einen Hinweis hat Lars Cornelius für die Grillfreunde: Nach dem sommerlichen Grillvergnügen sollte die Glut möglichst komplett gelöscht und nicht auf dem Kompost deponiert werden.
Mehr lesen: Landrat fordert bessere Ausrüstung der Wehren gegen Unwetter