Eigene Pralinen

Diese Handwerkskunst zergeht auf der Zunge

Torgelow / Lesedauer: 2 min

Angehende Köche, Bäcker und Konditoren im dritten Lehrjahr aus ganz M-V überzeugen ihre Lehrer in Torgelow mit leckeren Trüffelpralinen – natürlich nach eigenem Rezept und selbstgemacht.
Veröffentlicht:30.11.2022, 05:56

Von:
  • Simone Weirauch
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Mit Hand und Kopf etwas schaffen – das liegt in der Natur der Menschen. Die angehenden Bäcker und Konditoren sowie die Köche, die am Regionalen Beruflichen Bildungszentrum Wolgast-Torgelow lernen, haben sich für einen soliden Ausbildungsberuf entschieden, der umfassendes Wissen, Kreativität und Können erfordert. Dass sie lieben, was sie tun, bewiesen sie beim Pralinen-Projekt der Beruflichen Schule in Torgelow.

Süßer Höhepunkt an der Berufsschule

Der alljährliche Pralinen-Tag gehört zu den „süßen“ Höhepunkten in der Berufsschule, zweimal musste er in den Corona-Jahren ausfallen. Das bedauern nicht nur die Projektlehrer Elke Manuela Sense und Thomas Thiel. Benjamin Schmiedel, angehender Koch in einem Heiligendammer Hotel, sagt: „Wir sind froh, dass wir im dritten Lehrjahr endlich hier mitmachen können.“

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14 Köche und 13 Konditoren sind angetreten

Während die Arbeit mit Schokolade für Kochlehrlinge eher zu den Besonderheiten gehört, sind die künftigen Konditoren schon eher vertraut mit allem, was süß ist. „Ich lerne in einer Rostocker Schokoladerie, mit Pralinen kenne ich mich aus“, sagt Yasmin Süberling.

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14 Köche und 13 Konditoren sind angetreten, um in 14 vorgeschriebenen Arbeitsgängen Trüffelpralinen mit sieben verschiedenen Füllungen herzustellen. Die Rezepte hat der Berufsnachwuchs selbst entwickelt: Salz-Karamel, Himbeer-Sahne, Baileys, Marzipan, Nugat, Butter-Scotch und Apfel-Zimt.

Lehrer dürfen naschen

Die Lehrlinge arbeiten in gemischten Teams, helfen sich gegenseitig und halten mit Tipps nicht hinterm Berg – nicht jedem gelingt es beispielsweise sofort, aus einem Pergamentpapier-Dreieck eine kleine Spritztüte zu formen. Aber mit der Hilfe eines anderen klappt es dann. Auch die winzigen Deckel auf die gefüllten Pralinenkugeln zu setzen, so dass sie richtig anziehen, die Füllung gut verschlossen bleibt und der Hohlkörper nicht schmilzt, ist eine Kunst, die gelernt sein will.

Am Ende können sieben verschiedene Trüffel mit jeweils einer speziellen Ummantelung dargereicht werden. Der Pralinen-Tag ist für alle ein Gewinn – auch für die Lehrer, die anschließend naschen dürfen.

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