Einweihung
Dorf und Feuerwehr übernehmen millionenteuren Neubau
Bellin / Lesedauer: 3 min

Katja Richter
Lange haben die Belliner Feuerwehrleute darauf gewartet. Viel länger noch haben dieses Projekt einige sogar infrage gestellt. Am Sonnabend war es nun endlich soweit: Das nigelnagelneue Feuerwehrgeräte- und Dorfgemeinschaftshaus wurde offiziell an die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bellin übergeben.
Im Vorfeld viele Diskussionen
Mit einem Tag der offenen Tür feierten die Kameraden, ja, das ganze Dorf mit den am Projekt beteiligten Unternehmen, Vertretern der Ueckermünder Stadtverwaltung und des Landkreises sowie befreundeten Wehren den so wichtigen Tag für die Haff-Region.
„Es ist ein herausragender Tag für die Belliner Wehr und den Brandschutz unserer Stadt“, betonte Ueckermündes Bürgermeister Kliewe. Er erinnerte an die zahlreichen Debatten, Diskussionen und Planungen, bis am Ende feststand, dass der für die zu erfüllenden Brandschutzaufgaben so wichtige Standort überhaupt bestehen bleibt.

Explodierende Baukosten
Von dem Zeitpunkt an war aber auch klar: Hier muss ein neues Gerätehaus entstehen! Denn das alte Gebäude war nicht nur zu klein, sondern genügte schon längst nicht mehr den Ansprüchen der Hanseatischen Unfallkasse. Der Neubau wurde im Brandschutzbedarfsplan der Stadt Ueckermünde zur Sicherung des Brandschutzes im Seebad festgeschrieben

Einstimmig beschlossen die Stadtvertreter Ende 2018 nicht nur den Bau, sondern auch die Anschaffung eines neuen Fahrzeuges. Bis zur Grundsteinlegung im vergangenen Jahr, bei der auch eine Zeitkapsel versenkt wurde, vergingen dann jedoch noch mehr als drei Jahre. In dieser Zeit stiegen die ursprünglich geschätzten Baukosten von 1,8 auf satte 2,8 Millionen Euro. Davon konnten insgesamt 2,3 Millionen Fördermittel von Landkreis und Land eingeworben werden, sodass der Eigenanteil des Seebades bei rund 500.000 Euro liegt.
Bürgermeister: Summe ist gerechtfertigt
„2,8 Millionen sind eine stolze Summe“, sagte auch Bürgermeister Kliewe. Doch wenn man bedenke, wie wertvoll ein Menschenleben ist, dann sei diese Summe mehr als gerechtfertigt.
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„Die Feuerwehr ist zwar freiwillig, aber der Bund und das Land sollten solche 'Hütten' überall hinstellen“, sagte Stadtpräsident Robert Kriewitz und sprach von Millionen und Milliarden Steuergeldern, die in andere Länder flössen. So ein Gerätehaus sei enorm wichtig für den Schutz der Bürger.

Großes Interesse an Gemeinschaftraum
„Nach dem neuen Feuerwehrauto ist das Feuerwehrgerätehaus ein echter Meilenstein für die Arbeit der Kameradinnen und Kameraden in Bellin“, erklärte Staatskanzleichef Patrick Dahlemann (SPD). „Mit 2,1 Millionen Euro ist das hier genau richtig angelegtes Geld des Landes.“
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Pastorin Susanne Leder bat um Gottes Schutz und Segen, bevor die symbolische Schlüsselübergabe erfolgte.
Nach der offiziellen Zeremonie erwartete die Besucher ein vielfältiges und unterhaltsames Programm. Außerdem konnten sie die Einsatzfahrzeuge besichtigen. Groß war auch das Interesse der Gäste am Gemeinschaftsraum im Gerätehaus. Dieser kann über die Stadt für Veranstaltungen gemietet werden.