Anfang Januar
Eisengießerei Torgelow verhängt Kurzarbeit
Torgelow / Lesedauer: 2 min

Daniel Focke
Die knapp 300 Mitarbeiter der Eisengießerei Torgelow sollen Anfang Januar in Kurzarbeit gehen, wie der NDR berichtete. Wie lange die Kurzarbeit für die Mitarbeiter dauern soll, wollte Peter Krumhoff, Geschäftsführer der Eisengießerei Torgelow nicht sagen.
Der Grund soll eine Verzögerung bei einem Großauftrag in Nordamerika sein. Die Gießerei liefert Rotornaben für einen Offshore-Windpark, bei dem Teile jedoch erst später, als bisher geplant abgerufen werden. Der Auftrag hat ein Volumen von 37 Millionen Euro und noch bis 2020 sollen Windkraftanlagen für ein Großprojekt eines europäischen Technologiekonzern in den USA hergestellt werden. Nach eigenen Angaben der größte Auftrag in der Geschichte der Gießerei.
Der Auftrag von 2018 stellte bisher einen Großteil der Auslastung sicher – ein Segen in Anbetracht der schwierigen vergangenen Jahre, in denen der Umsatz von 90 auf rund 61 Millionen Euro schrumpfte und in dem der Betrieb immer wieder Kurzarbeit anordnen musste.
Schwierige Lage wegen Konkurrenz aus China
Geschäftsführer Krumhoff hofft, dass im Frühjahr wieder normal weitergearbeitet werden kann. Mehr Unterstützung wünscht sich der Eisengießerei-Geschäftsführer von der Politik: „Unsere Hauptkonkurrenten auf dem Weltmarkt kommen aus China, werden mit staatlichen Subventionen unterstützt. Die EU muss viel mehr tun, um die heimische Industrie zu schützen.“
Zur Zeit sind in der Eisengießerei Torgelow 80 Prozent der 320 Mitarbeiter direkt in der Produktion tätig. Die Gießerei produziert aber nicht nur Teile für Windräder und Schiffmotoren. „CitySafe“ heißt ein neues Produkt, das Lkw-Anschläge wie den an der Berliner Gedächtniskirche verhindern soll.