Vorhaben

Im April soll’s losgehen mit dem Bau des Radwegs an der B109

Ferdinandshof / Lesedauer: 4 min

Für Radler zwischen Ferdinandshof und Rathebur auf der B 109 ist es gefährlich. Seit 20 Jahren wird ein Radweg gefordert. Dessen Baubeginn wurde mehrfach verschoben. Doch nun soll es bald losgehen.
Veröffentlicht:22.12.2022, 15:55

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Worte, Versprechungen, Terminpläne. Es sieht so aus, als ob der Bau des straßenbegleitenden Radweges entlang der B 109 von Ferdinandshof bis nach Rathebur doch mehr Zeit in Anspruch nehmen könnte als seinerzeit der Bau des Berliner Flughafens BER. Denn getan hat sich an der Strecke entlang der vielbefahrenen Bundesstraße bautechnisch bislang recht wenig, obwohl die Pläne dafür fertig sind.

„Beschämend, wenn man 20 Jahre für einen Radweg braucht”

„Das Jahr 2022 neigt sich inzwischen auch dem Ende zu. Es war ja mal versprochen worden, dass zumindest in diesem Jahr mit dem ersten Bauabschnitt des Radweges von Ferdinandshof aus begonnen werden sollte. Wer aber auf der B 109 unterwegs ist, wird feststellen, dass sich bisher nichts getan hat. (...) Ich finde es beschämend, wenn man 20 Jahre für einen Radweg braucht, denn so lange kämpfen wir bereits um den Bau. Ich wurde inzwischen auch schon von mehreren Bürgern dazu befragt. Mein letzter Stand war, dass es noch Zustimmungen von Flächeneigentümern bedarf“, sagt Elvira Schmuhl aus Altwigshagen.

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Sie gehört zu denen, die sich seit vielen Jahren für den Radwegebau einsetzen. Sie hat die Pläne gesehen, sie hat inzwischen mit etlichen Regierungsvertretern aus Schwerin gesprochen, sie hat Schreiben an die zuständigen Stellen verfasst. Und ist immer wieder vertröstet worden. Das, sagt sie, vergälle ihr und anderen, die sich als ehrenamtliche Gemeindevertreter unter anderem auch für den Radweg stark machen, „die Freude am Ehrenamt“. Denn auch mehrere Raddemos auf der B 109 haben bislang zu keinen sichtbaren Fortschritten geführt.

Der Radweg-Bau soll fast drei Millionen Euro kosten

Zunächst ist der Neubau des Radweges auf einem rund 5,6 Kilometer langen Abschnitt zwischen Ferdinandshof und dem Abzweig Altwigshagen vorgesehen. Im Zuge der Arbeiten soll auch eine Radwegbrücke über den Schöpfwerksgraben errichtet werden. Diese Informationen gab es im Frühjahr 2021 vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Für dieses Jahr war auch der Beginn verkündet worden. Der Termin wurde nicht gehalten.

„Verzögerungen im Grunderwerb haben zu Verzögerungen bei der umweltfachlichen Genehmigung geführt“, hieß es im Frühjahr 2022, und da ging es auch um einen neuen Termin für den Start der Bauarbeiten. Im April 2022 war davon die Rede, dass von September 2022 bis Juli 2023 der Radweg für rund 2,84 Millionen Euro errichtet werden soll. Doch wer die B 109 entlang fährt, wird umsonst Ausschau nach Bauleuten und Baggern halten. Was schade ist. Mehr noch: Das Radeln ist auch lebensgefährlich auf der B 109 zwischen Ferdinandshof und Rathebur. Pedalritter müssen auf der Strecke größtenteils die Fahrbahn nutzen, die nur 6,50 bis sieben Meter breit ist.

Dieses Jahr wird es definitiv nichts mehr

Nach den Informationen des zuständigen Landesamtes für Straßenbau und Verkehr wird es in diesem Jahr definitiv nichts mehr mit den ersten Arbeiten am Radweg. Aber einen Hoffnungsschimmer gibt es: In der Planungsliste ist der April 2023 als Baubeginn festgehalten. Und noch etwas macht Hoffnung: Der Radwegebau an der B 109 steht ganz oben auf der Vorhabensliste des Amtes – Stand 7. Dezember 2022.

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Der „Radweg zwischen Ferdinandshof und Abzweig Altwigshagen“, so der Name der Baumaßnahme, soll nach derzeitigem Planungsstand innerhalb von zehn Monaten fertiggestellt sein. Das Projekt wird „geringfügige halbseitige Verkehrsraumeinschränkungen“ mit sich bringen.

Einen Monat soll hingegen der Ersatzneubau von zwei Durchlässen zwischen Ferdinandshof und Rathebur in Anspruch nehmen, Beginn dieses Vorhabens soll der September sein. Dass es zu den Terminverschiebungen gekommen ist, hat nach wie vor mit Verzögerungen beim Grunderwerb zu tun.

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