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Demo am Haff

Immer mehr klinken sich bei Protest gegen Energiepreise ein

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Am Mittwoch wird es wieder eine Demonstration auf dem Ueckermünder Markt geben. Dieses Mal protestieren auch Unternehmer, Gewerbeverein und Stadtvertreter gegen die Energiepolitik.
Veröffentlicht:27.09.2022, 05:56

Von:
  • Eckhard Kruse
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Vor zwei Wochen waren einige Unternehmer, Mitglieder des Gewerbevereins und Stadtvertreter noch stille Zuhörer bei der Markt-Demo in Ueckermünde. An diesem Mittwoch, 28. September, wird sich das ändern. Sie klinken sich um 18 Uhr in die Kundgebung der Organisatoren um Kerstin Wittenberg mit ein, informierte Robert Kriewitz, der eine Fleischerei und einen Veranstaltungsservice betreibt und auch Stadtpräsident ist. „Wir besprechen jetzt alles zusammen“, bestätigte Kerstin Wittenberg am Montag. Es wird dieses Mal mehrere Sprecher geben – unter anderem Robert Kriewitz, der Hochbau-Unternehmer Thomas Förster und der Torgelower Rentner Ulrich Blume.

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„Wir müssen slebst unserem Mund aufmachen”

„Es müssen keine Leute aus Rostock kommen“, betonte Kriewitz. „Wir müssen selbst den Mund aufmachen und unser Recht zu demonstrieren wahrnehmen.“ Man wolle hier als Bürger von Ueckermünde zusammengehen und auf die Situation aufmerksam machen, die für Unternehmen und auch Privatpersonen immer brenzliger wird – insbesondere wegen der explodierenden Gas- und Energiepreise. Parteizugehörigkeiten würden bei der Demo keine Rolle spielen. Deswegen hätten neben den Organisatoren auch Unternehmer, Gewerbeverein und Stadtvertreter von CDU, SPD, Die Linke und Bürgerbund gemeinsam am Tisch gesessen, um die Demonstration zu unterstützen.

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Die Linke habe vorab einige Bedenken gehabt, wie viele nationalistische Symbole bei der Demo zu sehen sind, sagte Detlef Rabethge. Wenn es überhand nehme, müsse man sich ausklinken. Aber auch er nehme wahr, dass das Land immer weiter runtergewirtschaftet wird, und habe auch seine Parteifreunde aus Eggesin und Torgelow gebeten, mit nach Ueckermünde zu kommen.

Unternehmer: Sind schon einen Schritt vor dem Abgrund!

Für Madlen Brückner, Vorsitzende des Gewerbevereins, geht es jetzt nicht mehr um rechts oder links. „Jeder ist mittlerweile betroffen.“ Jetzt gehe es darum, wie man die Kuh gemeinsam vom Eis kriegt. Denn es müsse wieder eine Politik für die Zukunft und nicht auf globalpolitischen Spielfeldern gemacht werden. Alle Menschen, egal, ob Arbeitnehmer, Unternehmer oder Rentner, seien aufgerufen, sich am Mittwoch einzufinden und für bezahlbare Energiepreise zu demonstrieren.

„Wenn es so weitergeht, wird man uns einen enormen Schaden zufügen“, berichtete Kriewitz aus Unternehmersicht. Er selbst rechne mit Mehrausgaben von 250 000 Euro für Energie im Jahr, wenn sich nichts ändert. Bei dieser Politik der Bundesregierung könne alles, was er in 25 Jahren aufgebaut habe, in wenigen Monaten kaputtgemacht werden. „Wir sind schon einen Schritt über dem Abgrund“, warnte der Thomas Förster. Man könne die steigenden Preise nicht immer an den Kunden weiterreichen. Am Ende würden Unternehmen ihre Türen einfach abschließen müssen. „Wir wollen jetzt gemeinsam ein Zeichen setzten“, sagte er.

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