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Katastrophe überschattet fast perfekte Strandsaison am Stettiner Haff

Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Mit dem guten Sommerwetter hätten die Gäste am Ueckermünder Haff-Strand wahrscheinlich den Besucherrekord knacken können. Doch dann kam etwas Unvorhergesehenes dazwischen.
Veröffentlicht:06.10.2022, 10:43

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Die Badesaison 2022 war für den leitenden Rettungsschwimmer am Uckermünder Strand, Ralf Hoppstädter, eine sehr gute. Etwa 291.000 Besucher seien zwischen dem 15. Mai und Ende September an den großen Sandstrand am Haff in Ueckermünde gekommen, rechnete er vor. Das sind etwa 7000 Gäste mehr als im Vorjahr. Doch an das Jahr 2018 mit seinen insgesamt 297.000 Besuchern war in dieser Saison kein Herankommen. Das liegt wohl an der Oder-Katastrophe, die sich auch auf das Stettiner Haff auswirkte.

15.000 Gäste weniger

Das Wetter stimmte zwar. Es gab im Sommer auch richtige Hitzetage mit einem dicht bevölkerten Strand. Doch dann habe es für gut zwei Wochen diesen markanten Einschnitt gegeben. Durch die Giftkatastrophe und das Fischsterben in der Oder sowie eine Badewarnung als Vorsichtsmaßnahme vom Umweltministerium seien viele Leute verunsichert gewesen, erinnerte sich Hoppstädter noch zu gut. Die Zahl der Tagesbesucher ging zwischen 3000 und 5000 zurück, so dass in diesem Zeitraum leicht 15.000 Personen weniger an den Strand gekommen seien – vielleicht auch noch mehr. Wenn dieser Einschnitt nicht gekommen wäre, dann hätte es am Ueckermünder Haff-Strand wahrscheinlich sogar einen neuen Besucherrekord geben können.

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In der abgelaufenen Saison mussten die Rettungsschwimmer neun Mal den Rettungsdienst rufen, berichtete Ralf Hoppstädter. Denn ein paar Gäste hätten sich kleinere Brüche an Finger oder Zehen zugezogen. Das sei unter anderem beim Volleyball passiert. Außerdem hätten einige Senioren wegen der Hitze Kreislaufprobleme bekommen. Zudem hätten die Rettungsschwimmer 110 Mal Erste Hilfe geleistet. Strandbesucher hätten sich an Steinen oder Muscheln geschnitten. Die Rettungsschwimmer behandelten unter anderem auch einen Zeckenbiss, Sand im Auge oder Sonnenbrände, wenn Leute zu lange in der Sonne gesessen hatten.

Viele Besucher ignorierten die Strandordnung

„Wir haben auch 319 Belehrungen durchgeführt“, sagte der leitende Rettungsschwimmer. Denn immer wieder hätten sich Gäste nicht an die Strandordnung gehalten. Etliche Besucher seien mit ihren Hunden über den Strand gelaufen, was nur am Hundestrand zulässig ist. Viele Gäste hätten die Steinreihen und Buhnen im Wasser betreten, Fahrräder mit an Strand genommen oder in den Dünen gegrillt. Letztere seien aber regelmäßig durch den Rauch verraten worden.