15-Jähriger aus Syrien beeindruckt mit seinen Kunstwerken
Torgelow / Lesedauer: 2 min

Najem Habash weiß genau, was er will: auf jeden Fall lernen und einen Schulabschluss machen, bevor er irgendwann sein Geld mit der Kunst verdient. Der 15–Jährige stammt aus Syrien und hat mit seiner Familie vor gut acht Monaten in Torgelow eine neue Heimat gefunden. Seitdem lernt er emsig die deutsche Sprache und kann sich bereits gut verständigen.
Als er seinen Lehrern der Regionalen Schule Albert Einstein erzählte, dass er später Künstler werden möchte, rieten diese ihm natürlich, erst einmal fleißig weiter zu lernen. Doch sie waren auch neugierig und baten den Teenager, ihnen zu zeigen, von welcher Art Kunst er spricht.
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„Als schaue uns Einstein direkt in die Augen“
Das tat Najem gern und brachte einige von ihm gemalte Bilder mit in die Schule. Seine Lehrer waren sprachlos. Unter den Kunstwerken befanden sich nicht nur großartig gemalte Portraits, sondern auch traumhafte Landschaften und Gebäude, wie beispielsweise das Schweriner Schloss.

„Wir waren begeistert“, schwärmt Schulleiterin Katrin Zech und erzählt: „Wir haben Najem gebeten, uns ein Bild von Albert Einstein zu malen.“ Sie kauften Farben und eine riesige Leinwand und waren gespannt auf Najems Umsetzung des Auftrages. „Wir haben ihm freie Hand gelassen“, so die Schulleiterin. Das Ergebnis hat sie und ihre Kollegen umgehauen: „Es ist einfach toll geworden. Es ist, als schaue uns Einstein direkt in die Augen.“ Das Kunstwerk soll bald im Eingangsbereich der Schule einen Platz finden. Vorher werde es noch mit einem schützenden Glasrahmen der Glaserei Hiersche versehen.
Ein Afrikaner hat ihm das Malen beigebracht
Wo Najem gelernt hat, so zu malen, das hat er uns natürlich auch verraten: Er habe jahrelang mit seiner Familie in einem Flüchtlingscamp in Griechenland gelebt. Außerhalb des Camps, in einem Park, habe ein Afrikaner täglich Bilder gemalt. „Von ihm habe ich alles gelernt“, berichtet der talentierte Teenager. Schnell habe er mit der Kunst seine Familie unterstützen können. Nun jedoch möchte der 15–Jährige erst einmal seine ganz Kraft in das Lernen investieren.
Vom Förderverein der Regionalen Schule gab es für Najem jetzt ein kleines Geschenk. Etwas Taschengeld, Büchergutscheine und weitere Malutensilien erfreuten den Jungen, der vielleicht noch Großes von sich hören lassen wird.