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Nicht nach Polen

Kutterfahrten auf dem Haff, aber mit weniger Gästen

Altwarp / Lesedauer: 3 min

Die Altwarper Familie Bocklage darf mit ihrem Schiffen wieder Gäste über das Haff schippern, hofft aber, dass der Schiffsverkehr ins Nachbarland ab Mitte Juni wieder möglich ist.
Veröffentlicht:23.05.2020, 20:38

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„Corona ist ’ne blöde Kuh“, sagt Eyk, und Mutter Christine Bocklage kann dem nur zustimmen. Denn im Moment sieht es nicht gerade rosig aus für die von der Altwarper Familie Bocklage betriebene Fahrgastschifffahrt: Zwar können die Bocklages seit Dienstag wieder Gäste auf ihrem Kutter „Lütt Matten“ über das Haff schippern.

Allein, es fehlt bislang noch an Passagieren. Muss sich wohl erst wieder herumsprechen, dass gefahren wird. Und das möglichst schnell. Denn drei Monate war Ruhe. Die drei Schiffe umfassende Flotte der Altwarper Familie ist seit Mitte März in eine Zwangspause geschickt worden. Seitdem gehen die Einnahmen der Familie gegen null.

„Wir können nicht nach Polen, hoffen dass die Grenze wieder aufmacht”

Nun hoffen die Bocklages auf gleich mehrere Sachen. Zum einen natürlich, dass die Touristen wieder kommen und mitfahren. Das wäre schon mal ein Anfang. Auch wenn der bescheidener ausfallen wird. Wegen der Abstandsregeln kann der Kutter „Lütt Matten“ nur etwa acht, vielleicht zehn Passagiere mitnehmen. Also nur etwa die Hälfte der sonst möglichen Anzahl.

Zum anderen gibt es auch noch nicht das volle Programm. „Wir können nicht nach Polen“, sagt Christine Bocklage. Die polnischen Grenzschützer sind da recht rigide. Schon wer sich der Grenze nähert, wird unmissverständlich zurückgewiesen. „Die lassen keinen durch, und wir hoffen, dass am 12. Juni die Grenze wieder aufgemacht wird und wir ab 13. dann auch nach Neuwarp fahren können“, sagt die Altwarperin.

Bis dahin gilt ein anderer Fahrplan. Dienstags bis sonntags starten die einstündigen Rundfahrten übers Haff um 11.15 Uhr, ab 12.30 Uhr und ab 14.15 Uhr. „Bei Bedarf auch am Nachmittag“, sagt Christine Bocklage. Sie, Ehemann Martin und die Schwiegereltern Inge und Lothar Bocklage jedenfalls werden sich mächtig ins Zeug legen.

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Das Fahrgastschiff soll über das Saisonende unterwegs bleiben

Wenn alles gut geht, bleiben noch vier Monate, um bis zum Winter die Verluste wieder einzufahren. Und noch länger. „Eins steht jetzt schon fest: Der Kutter bleibt im Winter im Wasser“, sagt Martin Bocklage. Die „Lütt Matten“ soll also übers Saisonende hinaus unterwegs sein. Notwendig, denn die finanziellen Verluste müssen ausgeglichen werden. Schließlich laufen die Kosten für Versicherung und die Hafenliegegebühr weiter. „Uns ist zwar eine Stundung gewährt worden, aber irgendwann muss ja trotzdem bezahlt werden“, sagt Christine Bocklage. Sie und ihre Familie warten also darauf, dass die „blöde Kuh Corona“ möglichst bald vom Eis ist.