Straßenbau
Neue Fahrbahn ermuntert offenbar gleich zum Rasen
Torgelow / Lesedauer: 3 min

Eckhard Kruse
Der Verkehr rollt zwar schon seit drei Wochen über die neu ausgebaute Ueckermünder Straße im Norden von Torgelow. Doch für Landrat Michael Sack (CDU) war das kein Grund, sich nicht noch einmal nach dem neuen Zustand der Kreisstraße VG 75 zu erkundigen. Zusammen mit Bürgermeisterin Kerstin Pukallus (parteilos), Vertretern des Kreisbauamts, der Stadtwerke Torgelow und der Stadtverwaltung schaute er sich den 330 Meter langen Abschnitt an.
Mehr als 650.000 Euro an Kosten
Bei der offiziellen Übergabe und dem dazugehörigen Bändchendurchschneiden mussten Kerstin Pukallus und Michael Sack aber immer auf den Verkehr achten. Denn es rollten viele Autos über diesen Abschnitt der Kreisstraße, die die Städte Ueckermünde und Torgelow verbindet. Da galt es, den richtigen Moment abzupassen. Für den Landrat sei es wegen der hohen Frequentierung der Straße nach eigenem Bekunden wichtig gewesen, diesen Abschnitt der Ueckermünder Straße auszubauen.

Die Baumaßnahme hat insgesamt 665.000 Euro verschlungen. Der Landkreis, die Stadt Torgelow, der städtische Eigenbetrieb Abwasser und die Stadtwerke Torgelow waren an der Finanzierung beteiligt. Es entstanden eine sechs Meter breite Fahrbahn und ein 1,50 Meter breiter Gehweg, der auf der einen Straßenseite 100 Meter kürzer ist. Sechs Sommerlinden wurden gepflanzt. Und unter der Fahrbahn liegen nun neue Rohre für Schmutz- und Regenwasser sowie neue Leitungen für Trinkwasser und Gas.
Der Landrat dankte den Anwohnern und Autofahrern für ihr Verständnis und ihre Geduld während der Bauzeit. Mit dem Ausbau hätten sich aber die Infrastruktur der Stadt verbessert und die Lebensqualität für die Bürger gesteigert. Die Bürgermeisterin vernahm in der Stadt auch eine hohe Akzeptanz für die Neugestaltung der Straße. „In Torgelow sind jetzt alle Kreisstraßen ein Mal ausgebaut worden“, sagte sie.
Geschwindigkeitskontrollen angeregt
Die Autofahrer seien momentan nur noch ein bisschen zu schnell unterwegs. Hier regte sie Geschwindigkeitskontrollen von Polizei und Landkreis an. Das nahm der Landrat bereitwillig auf, sodass in den nächsten Wochen und Monaten wohl mit Kontrollen zu rechnen sein dürfte.
Die Anlieger und Autofahrer mussten sich tatsächlich über viele Monate gedulden. Denn der Straßenausbau nahm einige Monate länger in Anspruch als geplant. Die Arbeiten hatten im März 2022 begonnen. Statt der geplanten Fertigstellung zum Jahresende rollte der Verkehr erst wieder Ende April. Stadtvertreter Gerald Becker (CDU–Fraktion) hatte mehrmals nachgefragt, wie es zu den Verzögerungen kommen konnte. Die Stadt habe keine Antwort von der Baufirma bekommen. Becker wollte sich auch mit der Begründung des Landkreises, dass Regen und Frost die Ursachen seien, nicht zufriedengeben. Denn es habe keinen verregneten Sommer und auch keinen besonders frostigen Winter gegeben.
Nun gab es aus dem Bauamt des Landkreises fundierte Antworten. Udo Schönherr, Sachgebietsleiter Tiefbau beim Landkreis Vorpommern–Greifswald, berichtete, dass es schon zu Beginn der Arbeiten Probleme bei der Materialbelieferung gegeben habe. Danach habe die Baufirma verschiedene Überraschungen im Boden gefunden, die vorher nicht bekannt gewesen seien. Zuletzt wären im Winter keine Mischwerke mehr offen gewesen, sodass sich die Arbeiten weiter verzögert hatten.