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Bundeswehr

Pandemie erschwert Irak-Einsatz der Torgelower Soldaten

Torgelow / Lesedauer: 3 min

Soldaten von Torgelows und Liepgartens Bundeswehrpateneinheit haben aus dem Irak Grüße in die Heimat geschickt. Was machen die Soldaten des Jägerbataillons 413 dort gerade, und wie wirkt sich die Corona-Pandemie auf ihren Einsatz aus?
Veröffentlicht:13.05.2020, 14:25

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Die moderne Technik macht es möglich: Per E-Mail haben sich Soldatinnen und Soldaten vom Jägerbataillon 413 bei ihren Patenkommunen in Deutschland, in Torgelow und in Liepgarten, aus dem Einsatz im Irak gemeldet. Das kam gut an im Torgelower Rathaus. „Ich freue mich sehr über die E-Mail unserer Soldatinnen und Soldaten aus dem Einsatzgebiet im Irak. Ende April 2020 haben wir uns um den Kontakt bemüht, um zu erfahren, wie es den Kameraden in der Fremde ergeht, und darum gebeten, uns ein paar Zeilen zur Situation und vielleicht ein Foto mit unserem, bei der feierlichen Verabschiedung im Dezember 2019 überreichten Ortsschild zukommen zu lassen“, erklärt Bürgermeisterin Kerstin Pukallus. Mit großer Freude habe sie nun die Bilder und den äußerst interessanten Kurzbericht erhalten.

Sie will den Soldaten noch persönlich schreiben

„Im Wissen, dass die Dienstbedingungen und Einschränkungen im sozialen Leben im Einsatzgebiet durch die Covid-19-Pandemie noch einmal zusätzlich schwer auf den Schultern unserer Soldatinnen und Soldaten lasten, sende ich auf diesem Wege gern die besten Grüße und Wünsche aus Torgelow, in der Hoffnung auf einen konfliktfreien und möglichst komplikationsfreien Einsatz und eine sichere und gesunde Heimkehr nach Beendigung des Auftrages“, schrieb Kerstin Pukallus zurück. In den nächsten Tagen wird sie sich zudem auch persönlich mit den Soldaten auf dem Postweg in Verbindung setzen.

Soldaten helfen beim Aufbau der Infrastruktur

Was genau die Bundeswehrangehörigen im fernen Irak für Aufgaben lösen, darüber hat der Pressestabsoffizier, Oberstleutnant Roland Bösker, berichtet. „Kern-Auftrag des Deutschen Einsatzkontingents Capacity Building Iraq ist unter anderem die nachhaltige Stärkung und Unterstützung der Sicherheitsstrukturen im Irak zwecks Stabilisierung staatlicher Sicherheitsvorsorge gegen den IS durch die Ausbildung und das Training Angehöriger der irakischen Streitkräfte und der Sicherheitsorgane der autonomen Region Kurdistan/Irak“, beschreibt der Offizier. Dazu komme Hilfe beim nachhaltigen Aufbau der Infrastruktur, um die Ausbildung und das Training der Sicherheitskräfte zu unterstützen.

Geringere Truppenstärke

Das gelte unter normalen Bedingungen. Allerdings stellt die Covid-19-Pandemie die Bundeswehr dort jetzt vor weitere Herausforderungen. Unter anderem sei der funktionelle Grundbetrieb der Truppe mit verringerter Personalstärke zu gewährleisten, sagt Oberstleutnant Bösker. Trotz der schwierigen Lage gehe es weiterhin darum, den Kontakt zu den regionalen Sicherheitsorgangen im Irak zu halten und sie weiterhin zu beraten, „um bei Lageänderung, das heißt beim Abflauen Covid-19-Krise, unverzüglich wieder den Kernauftrag erfüllen zu können“, so der Pressestabsoffizier.

Zweiwöchige Quarantäne für Neuankömmlinge

Stationiert ist das Bundeswehr-Kontingent im Multinationalen Camp Erbil auf der Erbil Airfield Base. Die Zugangskontrollen und -beschränkungen dort sind wegen Covid-19 verschärft worden. Andere Nationen im Camp, beispielsweise die Briten, die Finnen und die Niederländer, nutzen von Deutschland bereitgestellte Infrastruktur. „Soldatinnen und Soldaten, die aus der Heimat neu ins Camp kommen, müssen 14 Tage strenge Quarantäne einhalten“, sagt Bösker. Dennoch sei die Stimmung „entspannt bis gut“.

Einschränkungen im sozialen Leben

Die Bedrohungslage, ein ganz wichtiger Punkt, sei kontrollierbar. Was die Situation im Umfeld der Airfield Base angeht, also die Stadt Erbil und die Autonome Region Kurdistan im Irak betrifft, so sind Einschränkungen des sozialen Lebens zu beobachten, und Geschäfte haben nur vereinzelt geöffnet. „Es gibt weitgehende Ausgangsbeschränkungen, also einen Lockdown“, sagt der Pressestabsoffizier.