An der B109
Radweg bei Eggesin ist noch nicht in Sicht
Ferdinandshof / Lesedauer: 3 min

Lutz Storbeck
Da hat sich etwas geändert bei der Planung von Radwegebau-Vorhaben an den Bundesstraßen in M-V. Nach Auskunft von Reinhard Meyer, dem zuständigen Schweriner Ressortchef, hat die Straßenbauverwaltung ein Priorisierungskonzept erstellt, nach dem künftig solche Baumaßnahmen grundsätzlich umgesetzt werden sollen.
Bislang lief das anders. Die Planungen für den Radwegebau beruhten auf den Vorschlägen der einzelnen Straßenbauämter. Nunmehr wird das Thema zentral angepackt, laut Minister auf Grundlage einer landesweiten und einheitlichen Methodik zur Auswahl der zu bauenden Radwege. Das neue Konzept soll „künftig als grundlegendes Ausbauprogramm für die straßenbegleitenden Radwege in den kommenden Jahren gelten“, sagte Minister Meyer. Der Zeitraum ist auf zunächst zehn Jahre begrenzt. Geplant wird in zwei Halbdekaden – von 2023 bis 2027 und dann von 2028 bis 2032.
Lesen Sie auch: 82-jähriger Radsportler kämpft weiter für sichere Radwege in Vorpommern
Im Mai geht es los mit dem Radweg zwischen Ferdinandshof und Altwighagen
Welche Folgen das für die Uecker-Randow-Region hat, wird aus den Unterlagen deutlich. Endlich beginnt der Bau eines lange geforderten Radweges entlang der Bundesstraße 109 – also in der ersten Halbdekade. Das passiert abschnittsweise. Dort soll es im Mai 2023 losgehen. Zehn Monate sind für den Radwegebau an der B 109 zwischen Ferdinandshof und dem Abzweig Altwigshagen geplant. Während der Bauzeit werden es die Verkehrsteilnehmer in diesem Bereich mit „geringfügigen halbseitigen Verkehrsraumeinschränkungen“ zu tun haben. Später soll dann noch das Stück zwischen Altwigshagen und Rathebur gebaut werden – laut den Planungen bis 2027.
Verzögerungen wegen schwieriger Verhandlungen
Nach den Unterlagen soll im Zeitraum bis 2027 auch der Abschnitt zwischen dem Bahnhof Jatznick und Ferdinandshof entlang der B 109 ebenfalls einen neuen Radweg bekommen. Die Vermessungen sind schon vor mehreren Jahren vorgenommen worden. Allerdings hatten schwierige Verhandlungen beim Flächenerwerb immer wieder zu Verzögerungen geführt, so dass sich der Baubeginn verschoben hat. Etwas, das zu Kritik bei Radlern wie Dieter Gürtler aus Ferdinandshof geführt hat. Er hatte erst kürzlich auf die Gefahren für die Pedalritter hingewiesen, die zwischen Bahnhof Jatznick und Abfahrt Heinrichsruh unterwegs sind. Die Leitplanken, so Gürtler, stellen eine Gefahr für Radler dar, gerade bei starkem Verkehrsaufkommen.
Auch interessant: Im April soll’s losgehen mit dem Bau des Radwegs an der B109
Fahrraddemos haben bislang nichts bewirkt
Während der Bau des straßenbegleitenden Radweges an der B 109 in absehbarer Zeit wohl beginnt, sieht es für eine solche Radlertrasse zwischen Eggesin und Ahlbeck anders aus. Mit mehreren Fahrrad-Demos hatten Einwohner beider Orte und andere Radler immer wieder ihrer Forderung nach einem solchen Radweg Nachdruck verliehen, zuletzt im Oktober 2022.
Bis 2032 wird sich, wenn man das Priorisierungskonzept anschaut, in Sachen Radwegebau aber dort nichts tun. Auf der Karte mit den Vorhaben von 2023 bis 2027 und auf der mit den Vorhaben von 2028 bis 2032 ist diese Strecke nicht vorgesehen. Die Dringlichkeit eines Radweges, bewertet nach raumordnerischen und verkehrssicherheitstechnischen Gesichtspunkten, scheint für diesen Abschnitt aus Sicht der Landes-Straßenbauverwaltung nicht gegeben – und somit ist der Radweg auch nicht im oberen Bereich der Prioritätenliste gelandet.
Mehr lesen: Demonstranten fordern erneut Radweg zwischen Eggesin und Ahlbeck