Gespinstmotte

Rätselraten über gespenstisch verhüllte Bäume und Sträucher

Uecker-Randow / Lesedauer: 1 min

Spaziergängerin Lara Winzer wundert sich: Warum sind denn in Eggesin so viele Bäume und Sträucher verhüllt? Eine Kunstaktion?
Veröffentlicht:15.06.2021, 12:23
Aktualisiert:06.01.2022, 21:59

Von:
Artikel teilen:

Es sind atemberaubende Fotos, die Spaziergängerin Lara Winzer da gerade in Eggesin geschossen hat. Wie von Zauberhand wurden Bäume und Sträucher am Wegesrand verhüllt und mit einem seidig weißen Gewand überzogen. Alle Jahre wiederholt sich dieses gespenstische Spektakel, denn die mysteriösen „Verhüllungskünstler” leben mitten unter uns.

„Hier ist wieder die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte am Werk”, weiß Naturparkleiter Jochen Elberskirch, der bereits im vergangenen Jahr zur Aufklärung des Rätsels beitragen konnte.

Sträucher nehmen keine Schaden

„Wer genau hinsieht, kann an und in den Gespinsten zahlreiche unbehaarte Raupen entdecken“, sagte der Naturparkleiter damals und erklärte, dass die Tierchen es ausschließlich auf die Laubblätter des Pfaffenhütchens/Gewöhnlichen Spindelstrauchs (Euonymus europaeus) abgesehen haben.

Die Blätter werden zumeist restlos von der gefräßigen Gemeinschaft verspeist, bevor sich die Raupen in den Gespinsten verpuppen, um sich dann in die Gespinstmotte, genauer gesagt: die Pfaffenhütchen-Gespinstmotte, zu verwandeln. In der Regel überdauern die Sträucher den Kahlfraß nahezu unbeschadet und präsentieren sich etwa sechs Wochen nach dem Schauspiel wieder in einem satten Grün.