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Öko-Strom

Resort-Hotel am Haff wird eigene Solarenergie gewinnen

Ueckermünde / Lesedauer: 3 min

Das geplante Resort-Hotel kann sich mit einem Mehrheitsbeschluss der Ueckermünder Stadtvertreter nun mit Solarstrom versorgen lassen. Dafür wird eine Fläche im Gewerbegebiet am Industriehafen verpachtet. Doch längst nicht alle Abgeordneten stimmten dafür.
Veröffentlicht:04.10.2022, 17:58

Von:
  • Eckhard Kruse
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Über die Frage, ob ein Investor einen weiteren Solarpark in Ueckermünde bauen darf, darüber waren sich die Stadtvertreter nicht einig. Auch dann nicht, wenn die Solarmodule Strom für das geplante Resort-Hotel am Strand liefern soll und die Stadt im Gewerbegebiet am Industriehafen über 25 oder 30 Jahre für die 1,5 Hektar rund 107.000 Euro als Pacht einnehmen würde. Damit wolle das Strandhotel sich mit grüner Energie versorgen.

„Wir hatten uns mal geeinigt, keine weiteren Anlagen zuzulassen“, sagte Erland Scholz (Die Linke) in der jüngsten Sitzung. Er wolle nicht, dass die Stadt mit solchen Modulen zugepflastert wird. Der Investor könne über Anlagen auf den geplanten Ferienhäusern nachdenken. Und in der Stadt gebe es auch noch genügend Hallendächer, die man vielleicht nutzen könnte, um Solarstrom zu erzeugen.

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Chance für Mehreinnahmen

Da widersprach die CDU-Fraktionsvorsitzende Kathleen Fleck. Der Bauausschuss habe zwar einmal die Empfehlung gegeben, keine weiteren Solarflächen zuzulassen. Das sei aber zu einem Zeitpunkt gewesen, als eine Verteuerung der Energiegewinnung und Nutzung noch nicht abzusehen gewesen sei. Sie wolle Sybac ihre Zustimmung nicht verwehren. Zudem müssten Unternehmen auch darauf achten, wie groß ihr ökologischer Fußabdruck ist – auch, um Kosten zu reduzieren.

André Klink (Bürgerbund) sagte, für ihn sei das Vorhaben eine absolute Null-Nummer. Denn bisher könne man diese Sonnenenergie nicht speichern, um das Hotel durchgängig – auch nachts – mit Strom zu versorgen. Dafür müsse man keine weiteren Ackerflächen zubauen. Martin Kühnl-Mossner (Bündnis für Ueckermünde) erklärte, dass Speichermöglichkeiten schon entwickelt werden und es sich um ein Gewerbegebiet handele. „Dort sind Solaranlagen zulässig“, ergänzte Fleck. Außerdem rede man jedes Jahr über Mehreinnahmen für die Stadtkasse. Hier gebe es nun eine Chance.

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„Angesichts der Energiekrise umdenken”

Bürgermeister Jürgen Kliewe (parteilos) wies darauf hin, dass es auch noch zwei private Eigentümer gebe, die Flächen im Gewerbegebiet haben. „Wenn wir das nicht machen, werden es die privaten Eigentümer tun.“ Der Bauausschuss habe sich einmal gewünscht, dass keine weiteren Flächen zugebaut werden. Der Ausschuss sei aber kein beschließendes Organ. Vielleicht solle man angesichts der Energiepreise umdenken. Er sei aber auch nicht dafür, immer weitere Ackerflächen zu bestücken.

Martin Kühnl-Mossner wünschte eine namentliche Abstimmung. Dagegen votierten Jürgen Bolduan, Erland Scholz (beide Die Linke), Ulf Gerhard, André Klink (beide Bürgerbund) und Jan Marczewski (Freie Wähler). Doch die elf Ja-Stimmen reichten aus, so dass die Fläche nun an eine Solarfirma verpachtet wird.

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