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Wasserschutzpolizei

Seltsame Flüssigkeit sorgt für großen Einsatz an der Uecker

Torgelow / Lesedauer: 2 min

Ein eigenartiger Film auf der Uecker unweit des Torgelower Ukranenlandes rief Rettungskräfte und Behörden auf den Plan. Was sie dort vorfanden, überraschte sie.
Veröffentlicht:25.05.2023, 14:46

Von:
  • Simone Weirauch
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Da sage noch einer, der Vorpommer sei nicht umweltbewusst! Als aufmerksame Beobachter am Mittwochabend von der Ueckerbrücke gleich hinterm Ukranenland eine seltsame Flüssigkeit auf der Wasseroberfläche wahrnahmen, informierten sie sofort die Einsatzkräfte. Die Torgelower Feuerwehr, die Wasserschutzpolizei und die Untere Wasserbehörde des Landkreises Vorpommern–Greifswald waren umgehend zur Stelle, um die leichte, ölhaltige Verunreinigung auf der Uecker zu untersuchen und Schaden von der Natur abzuwenden.

Große Pfanne nach historischem Vorbild im Fluss abgewaschen

„Das Großaufgebot der Einsatzkräfte hat unsere Leute im Ukranenland doch überrascht, es fehlten nur noch Hubschrauber und Rettungshunde“, sagte Ukranen–Vereinschef Wolfgang Schubert auf Nachfrage scherzhaft.

Denn wie sich herausstellte, handelte es sich bei der Verschmutzung nicht um einen gefährlichen Ölteppich, sondern um ganz natürliches Speiseöl, das sich tröpfchenweise verteilt hatte. Ein Mitglied des Ukranenvereins, welcher Traditionen und Lebensweisen des Frühmittelalters veranschaulicht, hatte eine große, eckige Pfanne, die zur Essenszubereitung auf offenem Feuer verwendet wird, nach historischem Vorbild in der Uecker abgewaschen. Dabei gelangten mit Speiseöl versetzte Getreideanteile in den Fluss und verursachten die sichtbare Verunreinigung.

Wasserschutzpolizei nahm Anzeige auf

„Es waren etwa 150 Gramm Speiseöl in der Pfanne“, teilte der Ukranen–Chef mit. Die Wasserschutzpolizei nahm eigenen Angaben zufolge eine Anzeige wegen des Anfangsverdachtes einer Gewässerverunreinigung auf und entnahm Wasserproben. Die untere Wasserbehörde des Landkreises schätzte die Gewässerverunreinigung jedoch als nicht bekämpfungswürdig ein. „Unsere Mitarbeiter wurden dennoch belehrt, dass nichts im Fluss abgespült werden darf“, versicherte Schubert. Ganz so unbedarft wie im Frühmittelalter dürfen die Ukranen von heute eben doch nicht mehr leben.