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Energiekrise

Stadt in Aufregung – Energieversorger Eon kündigt Verträge

Torgelow / Lesedauer: 2 min

Die Sorgen wegen der steigenden Energiepreise sind auch in den Kommunalvertretungen ein heißes Thema. Die Torgelower Stadtvertreter haben jetzt fraktionsübergreifend ihren Unmut formuliert, nachdem eine neue Hiobsbotschaft ins Haus geflattert war.
Veröffentlicht:22.09.2022, 15:39

Von:
  • Simone Weirauch
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Den Torgelower Stadtvertretern stehen die Sorgenfalten auf der Stirn, wenn es um das Thema Energieversorgung geht: Einstimmig haben sie sich in dieser Woche für eine gerechte Verteilung der Lasten in der Energiekrise ausgesprochen. Sie stimmten für einen „Energiepreisdeckel“ und gegen die Gasumlage.

„Wir sind in Sorge über die Auswirkungen der Energiekrise auf jeden Einzelnen und auf die Unternehmen in der Stadt, und auch wenn wir hier als Stadtvertreter keinen Hebel haben, den wir selbst ansetzen können, so müssen wir uns doch unbedingt dazu positionieren – im Interesse der Bürger und Unternehmen unserer Stadt“, erklärte Marlie Peeger, die eine entsprechende Meinungsbekundung der Torgelower Linksfraktion in die Stadtvertretersitzung einbrachte. Bürgermeisterin Kerstin Pukallus wurde beauftragt, den Appell der Stadtvertreter an die Landes- und die Bundesregierung weiterzuleiten.

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Beim Stromsparen kaum noch Möglichkeiten

Wenige Minuten zuvor hatte Kerstin Pukallus die Stadtvertreter darüber informiert, dass der Energieversorger E.on dieser Tage die Energielieferverträge mit der Kommune zum Jahresende gekündigt hat. Torgelow sei nicht die erste Kommune im Land, der E.on die Lieferverträge gekündigt hat. Sie sei in großer Sorge. „Wir brauchen jetzt eine generelle Aussage darüber, wie das weitergehen soll, ansonsten bleibt ab dem 1. Januar 2023 nicht nur hier im Rathaus das Licht aus“, sagte die Bürgermeisterin, die dafür die Unterstützung des Landes erwarte. Sie selbst fahre demnächst zu einem Gesprächsforum des Konzerns mit Kommunalvertretern nach Essen.

Beim Stromsparen in der Kommune gebe es zudem kaum noch Möglichkeiten. Die Außenbeleuchtungen der Kirche, der Villa, der Wohnanlage Alte Post und des Regionalen Bildungszentrums (Berufsschule) sei bereits abgeschaltet, das Wasser im Heidebad werde nicht mehr beheizt, die Nachtbeleuchtung im Ueckersaal sei ausgeschaltet, ebenso wie die Warmwasserboiler unter den Waschbecken im Rathaus.

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Ungerechte Lastenverteilung bringt Wirtschaft in Existenznöte

Die Stadtvertreter haben in ihrer Meinungsäußerung auch darauf hingewiesen, dass solche Sparmaßnahmen nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“ sein können. In der Bevölkerung wachse zudem der Unmut, wenn statt Lösungen nur Hinweise zum Duschen und Lüften angeboten würden oder wenn die Kommunen aufgefordert werden, Wärmehallen für die Bevölkerung einzurichten. Die ungerechte Lastenverteilung in der Energiekrise bringe die klein- und mittelständische Wirtschaft, Handwerk und Handel und die öffentliche Infrastruktur in Existenznöte, während wenige Krisengewinner profitierten.

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