Defender Europe 2020

Torgelow wird für US-Soldaten mehr als eine Durchgangsstation

Torgelow / Lesedauer: 3 min

Zur Verlegung von US-Soldaten zur Großübung „Defender Europe 2020“ sind inzwischen neue Details bekannt, welche Rolle der Bundeswehr-Standort Torgelow übernimmt.30 Soldaten vom US-Kommando werden dort monatelang stationiert.
Veröffentlicht:30.01.2020, 16:25
Aktualisiert:06.01.2022, 19:24

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Die Amerikaner kommen Ende Februar in die Region, und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Inzwischen gibt es erste Details, was auf den hiesigen Bundeswehrstandorten während der Verlegung der US-Soldaten zur Großübung „Defender Europe 2020“ zukommt. Die Greifen-Kaserne in Drögeheide übernimmt dabei die Hauptrolle. „Dort sind täglich für maximal 350 Soldaten Schlafplätze und für 150 Fahrzeuge Abstellflächen vorgesehen“, sagt ein Sprecher der Bundeswehr. Der Standort Torgelow ist während der Übung allerdings mehr als eine Durchgangsstation. Bis Mitte Mai werden dort 30 Soldaten vom US-Kommando durchgängig untergebracht. Ein entsprechender „Operationsplan“ ist jetzt von Brigadegeneral Gerd Kropf, dem Kommandeur des Landeskommandos MV, in Schwerin vorgestellt worden.

In der Vierecker Kaserne stehen Toiletten zur Verfügung

Danach werden die US-Soldaten in Drögeheide auch verpflegt und ihre Fahrzeuge notfalls repariert. Zudem steht ein Landeplatz für Hubschrauber zur Verfügung. In der Ferdinand-von-Schill-Kaserne in Spechtberg werden die US-Fahrzeuge kurz nach der Ankunft betankt. Ebenso in der Kürassier-Kaserne in Viereck, wo außerdem Sanitäreinrichtungen für die GIs zur Verfügung gestellt werden.

Bei der Großübung „Defender Europe 2020“ nehmen 37.000 Kräfte aus 18 Nato-Ländern an gemeinsamen Übungen in Polen, dem Baltikum und in Georgien teil. Dafür verlegen die USA auf drei Routen eine Division mit 29.000 Soldaten in die Übungsgebiete. 20.000 Soldaten und fast halb so viele Fahrzeugen (darunter 1000 Panzer) kommen über den Atlantik. Eine der Europa-Routen ab den Häfen in Bremerhaven, Antwerpen, Amsterdam und dem Flughafen Hamburg führt 1.700 Soldaten durch MV über die A 24 und A 20 in Richtung Stettin.

Die schweren Fahrzeuge müssen die Behelfsbrücke bei Tribsees passieren

Auf der A 20 müssen die Konvois auch über die Behelfsbrücke bei Tribsees. Das Verkehrsministerium sieht darin kein Problem. „Die Behelfsbrücke ist geeignet, Belastungen standzuhalten, die sich im Rahmen der Vorgaben der Straßenverkehrsordnung bewegen“, heißt es von dort. Transporte, die diese Vorgaben überschreiten, müssten im Einzelfall geprüft werden und seien genehmigungspflichtig. Bislang lägen aber noch keine Anträge für Großraum- und Schwertransporte im Zuge des Manövers vor.

Die Konvois fahren auch durch Pasewalk

Wie sie dann konkret nach Torgelow kommen, steht ebenfalls fest. Die Konvois fahren von der Autobahn an der Ausfahrt Pasewalk-Süd ab, gelangen über die B 104 zur B 109. Hinter Jatznick sind zwei Wege vorgesehen. Der erste führt über die L32 durch Hammer an der Uecker, der zweite über die L321 durch Heinrichsruh. Zurück auf die A20 geht‘s über die L321 durch Pasewalk bis zur Autobahneinfahrt Rollwitz.

„Die Konvois fahren von 20 bis 6 Uhr, um die Auswirkungen für die Bevölkerung möglichst gering zu halten. Sie werden jeweils aus maximal 20 Fahrzeugen plus Anhänger bestehen“, sagt der Sprecher der Bundeswehr. Panzer rollen übrigens nicht über die Straßen. Sie werden per Bahn transportiert.