Wahl

Torgelower Jugendbeirat wagt Neustart

Torgelow / Lesedauer: 3 min

Am Dienstag sollen drei neue Jugendbeirats-Mitglieder gewählt werden. Die anderen arbeiten schon intensiv an der Vorbereitung der Kinder- und Jugendkonferenz in Torgelow. Sie wollen aber noch mehr erreichen.
Veröffentlicht:26.04.2021, 11:57

Von:
  • Simone Weirauch
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Sie hätten einfach aufgeben können. Aber das haben die jungen Torgelower, die sich für die Mitarbeit im Jugendbeirat der Stadt entschieden haben, nicht getan. Die Corona-Beschränkungen behindern auch den Jugendbeirat in seiner Arbeit. Keine Kontakte, keine Veranstaltungen, nichts los – kaum jemand spricht davon, wie es jungen Leuten in dieser Zeit geht. „Immer mehr besprühte Wände und Tore in der Stadt sind doch wohl ein Zeichen dafür, dass so mancher nicht weiß, was er vor Langeweile machen soll“, meint Marc Novak. „Wir machen weiter in Zusammenarbeit mit den Fraktionen und mit der Stadtverwaltung“, versichern er und Pauline Wilke. Auch Marie Louise Hübner und Luisa Sophie Kempfert sind noch dabei.

Im Oktober 2019 hatte die Torgelower Stadtvertretung einen Jugendbeirat gewählt. Zehn Jugendliche und junge Erwachsene wollten sich an kommunalpolitischen Entscheidungen und Prozessen beteiligen und sich für die Interessen der jungen Stadtbewohner einsetzen. Derzeit hat der Beirat noch vier Mitglieder. „Am Dienstag kommen drei neue Mitglieder dazu, wir kennen sie noch nicht, das wird spannend“, sagt Pauline Wilke. Sie bedauert, dass sie wegen ihres Lehramtsstudiums in Rostock am Dienstag nicht an der Stadtvertretersitzung in Torgelow teilnehmen kann. Die anderen werden wohl dabei sein.

Die jungen Leute fühlen sich endlich ernst genommen

„Auf jeden Fall wollen wir dafür sorgen, dass der Jugendbeirat in der Stadt bekannter wird, jeder kann uns über unsere Social-Media-Seiten kontaktieren“, sagt Marc Novak. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Torgelow schätzen die jungen Leute als richtig gut ein. Das war nicht von Anfang an so. „Inzwischen fühlen wir uns ernst genommen und sind über unsere Fraktionen auch gut vernetzt“, versichert Pauline Wilke. Auch einen festen Arbeitsplatz hat der Jugendbeirat mittlerweile. Im Büro vom Lokalen Bündnis für Familien in der Bahnhofstraße stehen ein Schreibtisch und ein Laptop zur Verfügung. „Dafür sind wir Peter Fels und Birgit Falk sehr dankbar“, sagt Marc Novak.

Mit dem Lokalen Familienbündnis verbindet die jungen Torgelower aber noch mehr. Sie bereiten gemeinsam die 6. Kinder- und Jugendkonferenz Uecker-Randow vor. Die Konferenz soll vom 10. bis 12. Juni in der Torgelower Volkssporthalle veranstaltet werden. Mehr als 100 Schüler aus der Region werden dazu erwartet. Partner der Konferenz sind das Deutsche Kinderhilfswerk, das Landesjugendwerk der Awo und die Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald. Diese Aktion soll auch den Torgelower Jugendbeirat bekannter machen, hoffen die Akteure.

Antrag: Unter-18-Jährige sollen wählen können

Ihre Ideen reichen aber noch weiter: „Wir wollen aber auch alle politisch interessierten jungen Leute unterstützen und haben darum einen U-18-Wahlantrag vorbereitet, den wir beim Landkreis einreichen wollen“, sagt Pauline Wilke. Es sei doch weltfremd, anzunehmen, dass sich Menschen erst ab ihrem 18. Geburtstag mit der Gesellschaft beschäftigen und eigene politische Entscheidungen treffen wollen.

Wer den Kontakt zum Torgelower Jugendbeirat sucht, kann dafür den Briefkasten vom Lokalen Bündnis für Familien nutzen oder sie per Facebook (Jugendbeirat Torgelow), Instagram (jugendbeirat.torgelow) oder E-Mail ([email protected]) kontaktieren.