StartseiteRegionalUeckermündeTorgelower Unternehmen planen millionenschwere Biogasanlage

Investition

Torgelower Unternehmen planen millionenschwere Biogasanlage

Torgelow / Lesedauer: 2 min

Im Torgelower Industrie- und Gewerbegebiet Borkenstraße soll eine weitere Biogasanlage entstehen. An dem Vorhaben beteiligen sich zwei Unternehmen aus Torgelow. Einen groben Zeitplan gibt es bereits.
Veröffentlicht:14.12.2020, 05:47

Von:
  • Christian Johner
Artikel teilen:

Ein millionenschweres Wirtschaftsprojekt in Torgelow steht in den Startlöchern. Die Mele Biogas GmbH und die Stadtwerke Torgelow GmbH beabsichtigen in dem Industrie- und Gewerbegebiet Borkenstraße die Entwicklung, die Planung, die Errichtung und den anschließenden Betrieb einer Biogasanlage zur Erzeugung von Biomethan. Das neue Biogaswerk wird damit direkt neben der bereits vorhandenen Biogasanlage entstehen. Das Investitionsvolumen beziffert Mele auf satte 15,9 Millionen Euro.

Im Gegensatz zur Anlage, die 2018 in Betrieb genommen wurde und deren Investor das Nürnberger Unternehmen die UDI ist, kommen die Investoren dieses Mal aus der Region. „Wir wollen das Projekt regional aufziehen und die hiesige Wirtschaft stärken. Die Gewinne gehen an die Gesellschafter“, sagte der Chef der Torgelower Stadtwerke, Dennis Gutgesell. Die Stadtwerke sind mit 20 Prozent an dem Projekt beteiligt, Mele mit zehn Prozent. Mit 70 Prozent ist die BMV Energie GmbH & Co. KG beteiligt – ein Tochterunternehmen der e.dis AG, das sich aus kommunalen Unternehmen und Verbänden zusammensetzt.

Biomethan soll für freien Markt zugänglich sein

Das Biomethan soll in das Erdgasnetz der e.dis Netz GmbH im Industrie- und Gewerbegebiet Borkenstraße eingespeist werden. „Es ist ein anderer und neuer Ansatz im Vergleich zur vorhandenen Biogasanlage“, sagte Mele-Chef Dietrich Lehmann. Denn das Biomethan soll für den freien Markt zugänglich sein und nicht über das Förderinstrument EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) laufen. „Das Biomethan ist frei verhandelbar und hat für keinen einen finanziellen Nachteil“, betonte Lehmann. Konkret ist geplant, die Anlage auf den Kraftstoffmarkt für den Transport auszurichten. Und die Anlage soll nicht mit Mais, sondern mit Rest- und Abfallstoffen bestückt werden. Bei der Substratversorgung und Gärrestabnahme ist eine Zusammenarbeit mit etablierten Lohnunternehmen, die Händler oder Transporteure für Reststoffe aus Landwirtschaft und Industrie sind, vorgesehen.

Bis zu 26 neue Arbeitsplätze

Mit dem Bau der neuen Biogasanlage sollen neue Arbeitsplätze in der Region entstehen. „Sechs bei uns und 18 bis 20 weitere in der Peripherie im Dienstleistungsbereich“, sagte Dietrich Lehmann.

Das Eigenkapital beträgt nach Mele-Angaben 3,5 Millionen Euro, das Fremdkapital 12,4 Millionen Euro. Während die Finanzierung für das Mammutprojekt steht, soll nun die Genehmigungs- und Ausführungsplanung für den Bau des Biogaswerkes angeschoben werden. Wenn alles nach Plan läuft, dann soll die Anlage im Herbst 2022 fertiggestellt sein und in Betrieb genommen werden.