Trucker in Not – Wohin mit dem Lkw?
Ueckermünde / Lesedauer: 2 min

Schon lange hat das Trucker-Leben nur noch wenig mit der Freiheit auf dem Asphalt zu tun. Vielmehr ist es ein Knochenjob hinterm Steuer, den tausende Berufskraftfahrer täglich leisten. René Zerr aus Ueckermünde ist trotzdem mit Leib und Seele ein Trucker und will so lange wie möglich in seinem Job arbeiten. Ohne Leute wie ihn, die Güter und Waren von einem Ort zum anderen transportieren, würde die deutsche Wirtschaft wohl einbrechen.
Viele Brummi-Fahrer mit dem Dilemma konfrontriert
Zurzeit arbeitet er für eine Dresdener Firma und fährt einen 40-Tonner. An den Wochentagen ist er mit dem Sattelschlepper auf den Autobahnen und Landstraßen unterwegs. Die Wochenenden verbringt er bei seiner Familie, die in der Ueckermünder Altstadt zuhause ist. Auch wenn sich alle auf die gemeinsamen Wochenenden freuen, so gibt es für den Trucker doch ein großes Problem: Er kann seinen „Dienstwagen“ nicht einfach vor der Tür parken. Nicht nur an den Autobahnen sind Parkflächen für Trucks rar, auch in den Heimatgemeinden sind Brummi-Fahrer oft mit diesem Dilemma konfrontiert. René Zerr durfte seinen 40-Tonner bisher auf einem Firmengelände abstellen. Doch kurz vor Weihnachten musste er sich eine andere Parkmöglichkeit suchen. Vorübergehend fand er hinter der Feuerwehr einen Platz, doch von vornherein stand fest: Das kann keine Dauerlösung sein.
Lesen Sie auch: Junge Frau kümmert sich um den Trucker-Hunger
Bis zu fünf Trucks stehen am Busbahnhof
Jetzt steht sein Truck auf dem Parkplatz am Busbahnhof. So wie René Zerr schlagen sich auch andere Fernfahrer mit dem Parkplatzproblem herum. An den Wochenenden sind bis zu fünf Trucks am Busbahnhof abgestellt. Es wird eng – wenn es freitags mal etwas später wird, muss der Ueckermünder sehen, dass er noch irgendwie einen Platz findet. Das ist für ihn ebenso belastend wie die ständige Sorge um die Sicherheit des wertvollen Fahrzeugs.
Dass der Busbahnhof als Truck-Parkplatz herhalten muss, wird von der Stadt Ueckermünde über Winter geduldet, heißt es aus dem Rathaus. Bürgermeister Jürgen Kliewe zeigt sich auf Nachfrage des Nordkurier offen für das Problem und bietet an, in gemeinsamen Gesprächen mit den betroffenen Ueckermündern eine Lösung zu suchen. „Wir müssen sehen, ob und wie wir hier helfen können.“
Mehr lesen: Trucker schimpft: Kabinenschlafverbot ist Unfug